In „De Nervbüdel“ geht es um einen lebensmüden Fotografen und einen Profikiller. Die plattdeutsche Fassung des Regisseurs Dirk Böhling überzeugte beim Publikum.

Hamburg. Was auf der Leinwand funktioniert, kann auch auf der Bühne eigentlich nicht schiefgehen. Die Rechnung von Regisseur Dirk Böhling, den Filmerfolg „Die Filzlaus“ als „De Nervbüdel“ in einer plattdeutschen Fassung auf die Bühne des Ohnsorg-Theaters zu bringen, ging auf. Und so begegnen sich nun wie weiland 1973 Jacques Brel und Lino Ventura der lebensmüde Fotograf Hans-Dieter Spitzeck (Erkki Hopf) und der Profikiller Jens Mahnke (Oskar Ketelhut) im gleichen Hotel „Justitia“.

Durch Zufall bewahrt der wortkarge Mahnke Spitzeck vor dem Freitod. Nun gilt, es den Polizeibesuch zu vermeiden. Also kümmert er sich offiziell um den Nachbarn. Nur kommt er nicht mehr dazu, seinen Auftragsmord aus dem offenen Fenster auszuführen. Köstlich, wie sich die beiden so unterschiedlichen Männer umkreisen, Spitzeck aus dem Reden nicht mehr herauskommt und Mahnke immer schmallippiger wird.

Es kommt noch dicker, denn Spitzeck, der seine Frau an ihren Psychiater verloren hatte, sieht sich dem Rivalen gegenüber, als Mahnke von der Jalousie k.o.-geschlagen wurde, zettelt aber eine folgenreiche Verwechslung an.

Alle Darsteller kommen hier nicht ohne Blessuren davon, wenn aus dem Verfolger ein Gejagter wird. Und das Publikum nicht ohne ausgedehnte Lachsalven.