Am 6. Oktober wird beim ZDF Markus Lanz erstmals als Moderator von „Wetten, dass..?” auf der Bühne stehen. Abendblatt.de zeigt, was sich ändern wird.
Köln. Rund zwei Wochen vor der 200. Ausgabe am 6. Oktober von „Wetten, dass..?” und der Runderneuerung samt neuem Moderator Markus Lanz stellte der Sender ZDF nun die Neuerungen vor.
Dabei stellt Moderator Markus Lanz bei der Jubiläumsausgabe wohl die größte Veränderung dar. Nachdem Thomas Gottschalk seinen Rücktritt verkündet hatte, verlief die Suche nach einem Nachfolger über Wochen. Viele TV-Größen sollten die Sendung übernehmen, sagten aber ab. Nun also Markus Lanz. Lanz hatte bereits angekündigt eine intimere Atmosphäre mit seinen prominenten Gästen schaffen zu wollen. Dabei soll eine fahrbare Talk-Lounge das berühmte Promi-Sofa ersetzen.
Lanz sagte auf der Pressekonferenz: „Ich freue mich sehr darauf, dass es jetzt endlich losgeht.” Und wie wird Lanz sich kleiden? „Wir haben eine Idee, in welche Richtung es gehen könnte“, witzelt Lanz. „Es wird aber nicht dazu führen, dass ich alte Teppiche aufarbeiten lasse.“ Sein Vorgänger Thomas Gottschalk hatte sich mit mutigen Outfits einen berüchtigten Ruf erarbeitet.
Die berühmte Fanfare am Anfang wird aufgepeppt. Auch das Internet hält Einzug. Über den Wettkönig können Zuschauer neben dem Telefon auch via Internet abstimmen.
Eine weitere Neuerung wird sein, dass die Wetten mit ihren Kandidaten wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollen. Die Kandidaten bekommen ebenfalls eine eigene Lounge und können von dort mitverfolgen, ob ihre Mitstreiter ihre Wetten gewinnen. Das System der berühmten Wettpaten soll übernommen werden. In Düsseldorf werden unter anderem Jennifer Lopez, Campino, Bülent Ceylan oder Rolando Villazon erwartet. Anders wird aber sein, dass diese enger mit den Kandidaten verbunden sein werden.
Und Moderator Markus Lanz wird selbst auch wetten. Die Stadtwette gegen Düsseldorf wird dabei sein, aber auch gegen einen Zuschauer soll ein „Mann gegen Mann” oder aber „Mann gegen Frau” Duell eingegangen werden.
Lanz sieht mit dem neuen Konzept ein deutliches Zeichen gegen „geskriptete” Formate und ein Schritt zurück zum „Old-School-Fernsehen”, wenn dies heiße, dass „es live ist, nicht alles perfekt inszeniert ist”, sagte Lanz. „Ich glaube in einer Welt, in der alles nur noch perfekt und geradlinig abgeschliffen und glattgebügelt laufen muss, kann es einen großen Charme haben, wenn man Dinge passieren lässt, die in keinem Drehbuch vorgesehen waren”, ergänzt Lanz.
Und die Stargäste? Lanz will die berühmten US-Schauspieler, Models und deutsche Promis so lange wie möglich in der Runde halten. Blitzbesuche wie unter Gottschalk sollen Geschichte sein. Es solle verhindert werden, dass Gäste frühzeitig das Studio verlassen, „weil sie noch den letzten Flieger nach London oder sonst irgendwohin kriegen müssen“, sagt Lanz.
Im Gegenzug dürfen sie sich über mehr Glamour freuen. Unter Applaus schreiten sie über eine Showtreppe in die Sendung und plaudern auf einer fahrbaren „Gesprächsinsel“. Man kennt die Idee aus Stefan Raabs „TV total“.
Die erste Aufzeichnung am 6. Oktober ist die 200. Folge und kommt aus Düsseldorf, wo Gottschalks Ende besiegelt wurde. Beim Sprung über fahrende Autos war Wettkandidat Samuel Koch im Dezember 2010 gestürzt. Seitdem ist er gelähmt. Als Konsequenz gab Gottschalk seinen Abschied bekannt.
Mit Lanz will das ZDF ein neues Kapitel in der mehr als 30-jährigen Geschichte der Erfolgsshow aufschlagen. Die Erwartungen sind groß. „Das ist das größte Programmprojekt des ZDF in diesem Jahr“, sagt ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. Neben den sechs regulären Sendungen sei für 2013 eine Sommerepisode geplant. Auch ein Winter-„Wetten, dass..?“ sei vorstellbar, sagt Himmler.
Es darf also gespannt sein, ob das neue Format und die Veränderungen auch beim Zuschauer ankommen und angenommen werden.
Mit Material von dapd