Markus Lanz hat laut “Focus“ schwere Vorwürfe gegen seinen Vorgänger Thomas Gottschalk erhoben. ZDF dementiert dies.

Mainz. Das ZDF weist angebliche Vorwürfe des neuen "Wetten, dass..?“-Moderators Markus Lanz gegen seinen Vorgänger Thomas Gottschalk zurück. Lanz habe Gottschalk in einem Interview mit dem Magazin "Focus“ nicht vorgeworfen, dieser wolle "Wetten, dass..?“ schaden, teilte ZDF-Sprecher Alexander Stock am Sonntag in Mainz mit. "In der entsprechenden Interviewpassage mit dem “Focus" hatte Markus Lanz wörtlich gesagt: 'Ich bin mir ganz sicher, dass er 'Wetten, dass..?' nicht schaden will.' Das Wort 'nicht' ist im Zuge der Autorisierung des Interviews aus nicht nachvollziehbaren Gründen gelöscht worden. Leider ist uns der Fehler nicht aufgefallen.“

Lanz habe in allen öffentlichen Äußerungen seinen Respekt vor der Leistung Gottschalks zum Ausdruck gebracht und auch, dass er davon überzeugt sei, dass dieser mit seinem Engagement bei RTL nicht die Absicht habe, "Wetten, dass..?“ zu beschädigen.

Am 6. Oktober läuft erstmals die ZDF-Show "Wetten, dass..?“ mit Lanz – parallel zum "Supertalent“, wo Gottschalk ab 15. September neben Dieter Bohlen und Michelle Hunziker in der Jury sitzt.

Zu den Veränderungen bei "Wetten, dass..?“ sagte Lanz: "Vielleicht geht es jetzt darum, ihren Kern wieder freizulegen. Der Schwerpunkt hatte sich etwas verlagert. Die Hollywood-Prominenz stand zuletzt stärker im Vordergrund als am Anfang. “Laut Lanz wird es pro Sendung eine Wette mehr geben. Außerdem ist sein Ziel, dass die Wettpaten ihre Wetten präsentieren und erklären.

Lanz räumte jedoch auch ein, den langjährigen Moderator Gottschalk ersetzen zu wollen, "wäre vermessen. Ich erinnere mich gut an seine ersten Auftritte: eine Naturgewalt! Deshalb ist er einer der Helden meiner Jugend und wird es immer bleiben.“

Den Druck der Einschaltquote empfindet der 43-jährige Lanz als "sehr hoch, ich versuche also tapfer, ihn zu ignorieren“. Mit Schmähungen müsse er wohl leben, weil er die "große 'Wetten, dass..?'-Bühne“ betrete. Aber: "Ich muss ja nicht alles lesen. Deswegen gehört zu meiner Abwehrstrategie: kein Facebook, kein Twitter.“ Und wenn eine Grenze überschritten werde, "die meiner Familie, aber auch mir nicht mehr zuzumuten ist, dann würde ich nicht zögern und sagen: Ich bin dann mal weg.“

RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer hatte bereits vor einigen Wochen mit Blick auf die parallele Sendezeit der Shows erklärt: "Wenn wir am 15. September starten, ergibt sich daraus, dass an den Samstagen der darauf folgenden Wochen und Monaten, wie auch in den vergangenen Staffeln gemäß bekanntem Konzept, wöchentlich 'Das Supertalent' läuft, unabhängig davon, was andere Sender wann programmieren.“ Sie fügte hinzu: "Wir haben die letzten Jahre nicht pausiert gegen 'Wetten, dass..?' und werden das auch diese Staffel nicht tun.“

In diesem Jahr wird "Wetten, dass..?“ drei Mal zu sehen sein: Am 6. Oktober kommt die Sendung aus Düsseldorf, am 3. November aus Bremen und am 8. Dezember aus Freiburg. "Das Supertalent“ läuft über drei Monate hinweg.

Gottschalks Vorabendsendung im Ersten, "Gottschalk Live“, war in diesem Jahr wegen schlechter Quoten nach nur wenigen Monaten eingestellt worden. Der Moderator war bereits zwischen 1990 und 1995 für RTL aktiv. Zunächst moderierte er dort eine nach ihm benannte Personality-Show, 1992 ging er mit "Gottschalk Late Night“ auf Sendung. Als "Wetten, dass...?“-Moderator hatte sich Gottschalk am Sonnabendabend regelmäßig Quotenduelle mit Bohlens RTL-Shows "Das Supertalent“ und "DSDS“ geliefert. (abendblatt.de/dapd)