Die 198. Ausgabe des ZDF-Dauerbrenners am 5. November ist zugleich Thomas Gottschalks vorletzte. Im Januar beginnt “Gottschalk live“ in der ARD.

Berlin. Die 198. Ausgabe des ZDF-Dauerbrenners ist zugleich Thomas Gottschalks 149. und vorletzte. Wer Gottschalks Nachfolge antritt und die Jubiläumssendung Nummer 200 moderiert, ist immer noch offen. Wird an diesem Samstag in Leipzig nach der Show schon ein bisschen mehr Klarheit herrschen? Wird mit Hape Kerkelings Auftritt vielleicht das zur Zeit bestgehütete TV-Geheimnis Deutschlands gelüftet werden? Die Antwort darauf kennen nur ganz wenige Eingeweihte.

Der 46-jährige Kerkeling gilt trotz widersprüchlicher Meldungslage um seine Person bislang als einzig ernstzunehmender Kandidat für das Amt des wichtigsten deutschen Entertainers. Doch er hat sich öffentlich ausbedungen, seinen „Mund zu halten“, bis Gottschalk seine letzte „Wetten, dass..?“-Ausgabe am 3. Dezember in Friedrichshafen am Bodensee über die Bühne gebracht haben wird. Auch das ZDF will bis dahin schweigen.

Weil Kerkeling mit Nachdruck betonte, dass er vor dem 3. Dezember nichts sagen wolle, wurde er öffentlich automatisch zum Topfavoriten. Daran änderte vor kurzem auch eine Meldung der Illustrierten „Bunte“ nicht viel, wonach Kerkeling dem ZDF abgesagt haben sollte. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut erklärte daraufhin, dass sein Sender die Personalie bis Dezember geklärt haben müsse. Kerkelings Management bleibt defensiv: „Kein Kommentar“ heißt es von dort.

Im nächsten Jahr legt „Wetten, dass..?“ ohnehin eine Pause von sechs Monaten ein, bevor es mit neuer Besetzung weitergeht. Die große Frage wird dann sein, ob die Sendung dann noch den Glanz ausstrahlt, der sie über Jahre ausgezeichnet hat, seitdem Gottschalk (seit 1987 dabei) am Ruder ist. Oder mutiert „Wetten, dass..?“ zu einer Plauder- und Spielshow wie viele andere und gerät im direkten Vergleich zur Konkurrenz von Formaten wie „Das Supertalent“ ins Hintertreffen?

Das ZDF hat den Entertainer Kerkeling auf jeden Fall in den Mittelpunkt gerückt: In Leipzig soll der Verwandlungskünstler und Buchautor („Ich bin dann mal weg“) etwas über sein neues Musical („Kein Pardon“) erzählen und noch nebenbei die Werbetrommel für seine ZDF-Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte“ rühren, die am Sonntag danach zum dritten Mal auf dem Bildschirm ist.

Neben Kerkeling hat das ZDF noch den Komiker Dirk Bach und die Schauspielerin Andrea Sawatzki eingeladen, die gerade in der ZDF-Reihe „Borgia“ als tugendhafte Beraterin des Papstes zu sehen war. Boxweltmeister Wladimir Klitschko, Komiker Otto Waalkes und Sänger Justin Timberlake nehmen ebenfalls auf Gottschalks Sofa Platz. Für das künstlerische Rahmenprogramm sorgen unter anderem Batman, Geiger David Garrett und Rocker Udo Lindenberg zusammen mit Clueso. Außerdem sind Szenen aus Kerkelings Musical „Kein Pardon“ zu sehen. Auch deswegen ist er dann mal da.

Klarer ist, wie es zukünftig mit Thomas Gottschalk weiter geht. Wie der "Tagesspiegel" meldet, soll am 23. Januar der Auftakt für "Gottschalk live" sein, einer von Montag bis Donnerstag täglich von 19.30 Uhr an gesendeten ARD-Vorabendshow. In der halbstündigen Sendung solle Gottschalk tagesaktuelle Einspielfilme zeigen und Gäste sowie Experten aus den Bereichen Lifestyle, Entertainment und Kultur empfangen. Für Produktions- und Redaktionsräume sei man bereits fündig geworden: im Berliner Humboldt Carré an der Behrenstraße 42. Dort wird die ARD im Dezember auch das konkrete Show-Konzept vorstellen.