Prinz William und Kate Middleton wollen nach ihrer Hochzeit noch ein paar Jährchen ein ganz normales Leben führen. Vorbild ist die Queen.

London. Die künftigen Eheleute Prinz William und Kate Middleton wollen nach ihrer Hochzeit am kommenden Freitag für mindestens zwei Jahre weitgehend das Licht der Öffentlichkeit meiden. William, künftiger Thronfolger, wolle es seiner Großmutter Queen Elizabeth II. gleichtun, schreibt die „Sunday Times“ unter Berufung auf Quellen im Palast. Elizabeth hatte nach ihrer Hochzeit 1947 mit Prinz Philip unter anderem mehrere Jahre als Offiziers-Gattin in Malta verbracht, bevor sie 1952 Königin wurde – es sollen ihre glücklichsten Jahre gewesen sein.

Ein Palastsprecher bestätigte der Zeitung: „Prinz William und Catherine werden dem Vorbild der Ehe der Königin mit Prinz Philip folgen.“ William möchte seine Ehe erst festigen, bevor er seine Rolle in der Öffentlichkeit übernimmt. Der Prinz ist bis 2013 noch als Rettungspilot bei einer Hubschrauberstaffel der Royal Air Force auf der walischen Insel Anglesey gebunden. „Catherines hauptsächliche Rolle wird die der Ehefrau eines Offiziers sein“, sagte ein Sprecher des Prinzenbüros Clarence House der „Sunday Times“.

Die Zeitung schreibt weiter, dass es nach der Hochzeit nur wenige offizielle Termine mit den Frischvermählten geben werde. Nach ihren Flitterwochen sollen sie an den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag von Prinz Philip am 10. Juni teilnehmen und an der traditionellen Parade „Trooping the Colour“, bei der die Queen ihren Geburtstag nachfeiert. Auch bei ihrer ersten Auslandstour nach Kanada werden die beiden öffentlich zu sehen sein. Soloauftritte von Kate seien dagegen zunächst nicht vorgesehen.

Nach der Veröffentlichung der Gästeliste und des Sitzplanes für die Hochzeit sind Diskussionen über die Einladungen entbrannt. Die monarchiekritische Organisation „Republic“ forderte, autokratische Herrscher wie den König von Swasiland oder den Kronprinzen von Bahrain wieder auszuladen. Letzterer kündigte an, er werde wegen der Unruhen in seinem Land nicht kommen. Kritik gab es auch an der Nichtberücksichtigung der früheren Labour-Premierminister Tony Blair und Gordon Brown. Deren Vorgänger John Major und Amtsinhaber David Cameron – beide von den konservativen Tories – sind dagegen eingeladen.

Auf der Gästeliste stehen sechs Könige und – neben der Queen - fünf Königinnen, darunter auch weniger bekannte Monarchen, wie der von Tonga. Vom europäischen Hochadel fehlen einige wohlklingende Namen, etwa König Juan Carlos von Spanien und Königin Beatrix. Insgesamt 46 Mitglieder von ausländischen Königshäusern sind eingeladen. Die Liste der Prominenten führen Fußballer David Beckham mit seiner Frau Victoria, Regisseur Guy Ritchie, Schauspieler Rowan Atkinson („Mr. Bean“) und die Sänger Elton John und Joss Stone an.

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Unterdessen haben sich in einer Umfrage fast zwei Drittel der Briten dafür ausgesprochen, die Thronfolgeregelung zu ändern. Das bisherige Gesetz, zurückgehend auf den „Act of Settlement“ von 1701, bevorzugt Männer. Prinzessinnen können bisher nur dann Königin werden, wenn sie keinen Bruder haben. Sollte das erste Kind von William und Kate ein Mädchen sein, könnte dieses erstmals von einer Neuregelung profitieren. Premierminister David Cameron hatte bereits angekündigt, er wolle eine entsprechende Gesetzesänderung im Parlament diskutieren. Allerdings müssen alle 16 Länder des Commonwealth zustimmen, in denen die Queen Staatsoberhaupt ist.

Nicht alle Briten werden am Freitag die Chance haben, die Hochzeit von William und Kate live im Fernsehen zu sehen. In Nordirland beispielsweise wird in jedem dritten privaten Betrieb trotz des Feiertags gearbeitet – nur die Hälfte der arbeitenden Betriebe will den Mitarbeitern das Fernsehen erlauben, ergab eine weitere Umfrage. (dpa/abendblatt.de)