Madeleine klagte mithilfe des Hamburger Anwalts Prinz gegen den Klampt-Verlag, der ihre Persönlichkeitsrechte rücksichtslos verletzt hatte.
Hamburg/Karlsruhe. Am Ende soll sie Recht bekommen: Nach dem jahrelangen Presserechtsprozess von Schwedens Prinzessin Madeleine, 28, hat sie ein Schmerzensgeld in Höhe von 400.000 Euro nun endgültig zugesprochen bekommen. Das berichtete der Hamburger Medienanwalt Matthias Prinz, der die schwedische Königsfamilie vertritt. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe wird den Fall nach Angaben einer Sprecherin vom Donnerstag nicht mehr verhandeln.
Das Hamburger Oberlandesgericht (OLG) hatte am 30. Juli 2009 geurteilt, dass der zur Klambt-Mediengruppe in Baden-Baden gehörende Sonnenverlag die Persönlichkeitsrechte von Prinzessin Madeleine jahrelang „rücksichtslos“ verletzt habe. Sie erfuhr über ihre angeblichen Liebesaffären, Schwangerschaften und Heiratspläne damals laufend aus der Presse. Das Hamburger Gericht hatte der jüngsten Tochter von Schwedens König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia ein Schmerzensgeld von 400.000 Euro zugesprochen. Dies sei das bisher höchste im deutschen Presserecht, sagte Prinz.
Nach Angaben des BGH ging es jedoch um das Doppelte: um einen Streitwert von rund 850.000 Euro. Das OLG hatte eine Revision gegen das Urteil nicht zugelassen. Dagegen wehrten sich die Anwälte der Prinzessin genauso wie der Verlag. Beide Seiten reichten eine sogenannte Nichtzulassungsbeschwerde ein. Diese Beschwerden wies der BGH zurück, weil die Sache seiner Ansicht nach keine grundsätzliche Bedeutung hat.
Ein Sprecher des betroffenen Klambt-Verlages wollte sich zu dem endgültigen Prozess-Urteil nicht äußern.
Der Prozess gegen den Verlag war 2005 in Gang gekommen. Das schwedische Königshaus hatte beschlossen, gegen falsche und verzerrende Zeitschriftenartikel über Prinzessin Madeleine und ihre ältere Schwester, Kronprinzessin Victoria, 33, vorzugehen. Daraufhin hatte der Medienanwalt die Presse nach verunglimpfenden Artikeln durchforstet und zog schließlich mit 86 Artikeln über Prinzessin Madeleine aus „Frau mit Herz“ und „Welt der Frau“ vor den Kadi. Prinzessin Madeleine wolle das Schmerzensgeld von 400.000 Euro gemeinnützigen Initiativen spenden, hieß es. (dpa)