Schauspieler Mehmet Kurtulus zeigte am Mittwoch in Hamburg seinen letzten “Tatort“. Die Folge wird am 6. Mai in der ARD zu sehen sein.

Hamburg. Der eine geht, der andere kommt und fast gleichzeitig stellten Noch-"Tatort"-Kommissar Mehmet Kurtulus und sein Nachfolger Til Schweiger ihre aktuellen Projekte vor. Kurtulus präsentierte am Mittwoch in Hamburg seinen letzten Fall "Die Ballade von Cenk und Valerie". Danach macht Ermittler Cenk Batu Platz für Til Schweiger. Kurtulus' letzte Episode wird am 6. Mai um 20.15 Uhr im der ARD zu sehen sein. Ab September soll Schweiger für die ARD-Reihe vor der Kamera stehen.

"Schauspielerisch war das schon so etwas wie mein Fernsehabitur", sagte Kurtulus über seine vierjährige Arbeit für die ARD-Krimireihe. Er gehe nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge. In seiner letzten Folge gibt es für Batu eine große Liebesgeschichte samt großem Finale – der Tod der Figur hatte bereits während der Dreharbeiten für Schlagzeilen gesorgt. "Ja, es geht schon eine gewisse Zeit zu Ende", meinte Kurtulus und betonte: "Wir haben nur den Cenk Batu verabschiedet und werden uns sicherlich wiedersehen." Über seine eigenen Pläne wolle er nicht viel verraten, sagte Kurtulus, der in der Vergangenheit erklärte hatte, nun seine internationale Filmkarriere vorantreiben zu wollen. Das könnten Projekte in den USA sein, wo seine Lebensgefährtin Désirée Nosbusch wohnt, aber auch europäisches Kino.

Zu seinem Nachfolger wollte sich Kurtulus keine Einschätzung erlauben. "Ich bin sehr gespannt, welches Konzept sie sich erarbeiten werden, womit sie uns überraschen werden, in welchem Kontext er stehen wird", meinte der 39-Jährige. "Ich bin wirklich sehr gespannt und freue mich drauf." NDR-Fernsehfilmchef Christian Granderath betonte: "Wir haben das schon sehr bedauert , dass Mehmet hier aufhört." Im Fall Schweiger, dessen Verpflichtung für die Rolle auch Skepsis und Kritik ausgelöst hatte, werde mancher jedoch im nächsten Jahr noch überrascht sein. Man werde den Wagemut mit diesem Format nicht verlieren. "Es gilt insgesamt: no risk, no fun!"

Nachfolger Schweiger dreht derzeit noch für seinen Kino-Thriller "Schutzengel“, aus dem er am Mittwoch der Presse ebenfalls erste Szenen zeigte. Darin spielt Schweiger einen ehemaligen KSK-Soldat, der eine Vollwaise und einzige Zeugin eines Verbrechens (gespielt von seiner Tochter Luna) beschützen muss. Ob der Hamburger "Tatort"-Ausgabe des Norddeutschen Rundfunks (NDR), die in den vergangenen Jahren - gemessen an den Einschaltquoten – innerhalb der "Tatort"-Reviere ein Schattendasein fristete, dann mehr Zuschauer vergönnt sind? Immerhin gelang es Schweiger in der Vergangenheit zumindest mit seinen Komödien, Millionen Zuschauer in die Kinos zu locken.