Zu den Gewinnern der 19. Echo-Verleihung in Berlin gehörten auch Robbie Williams und Peter Fox. Peter Maffay wurde für sein Lebenswerk geehrt.

Berlin. Robbie Williams, Peter Fox, Silbermond, Cassandra Steen und Jan Delay gehören zu den Gewinnern der 19. Echo-Verleihung. Der Hamburger Jan Delay räumte gleich zwei Echos ab - er gewann in den Kritikerpreis und die Kategorie "Hip-Hop/Urban". Fox holte mit „Stadtaffe“ die Trophäe für das beste Album. Sängerin Steen („Stadt“) bekam den Preis in der Sparte Rock/National – gegen Konkurrentinnen wie Nena und Annett Louisan.

Williams wurde bester Künstler Rock/Pop International. Es ist sein siebter Echo. Der Brite hatte beim deutschen Musikpreis seine Freundin Ayda Field nicht dabei, sagte aber in der ARD-Show, dass es eine Hochzeit geben werde. Die Trophäe erhielt der 36-Jährige von Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn – Williams ist ein großer Fußballfan.

Fox war bei der Show mit fünf Nominierungen einer der Favoriten des Abends. „Ich höre nicht auf, Musik zu machen“, sagte der Musiker, der nach seiner Solokarriere wieder mit der Band Seeed spielt. Hape Kerkeling brach als Laudatorin Uschi Blum eine Lanze für den deutschen Schlager. In dieser Kategorie gewann Andrea Berg.

Die sächsische Band Silbermond wurde beste Gruppe in der Sparte Rock/Pop National, auf internationaler Ebene siegte Depeche Mode. Sido („Hey Du“) wurde bei der ARD-Show mit dem vom Publikum gewählten Preis für das beste Video geehrt. Der Rapper dankte unter anderem seinem Anwalt und hielt danach den Mittelfinger in die Kamera.

An anderen Stellen ging es in der Show zum deutschen Musikpreis kuscheliger zu: Williams stellte seine neue Single „Morning Sun“ vor, auch 80er-Jahre-Star Sade trat auf. Sängerin Rihanna („Rude Boy“, „Umbrella“) ging schon einen Tag vor dem Musikpreis zur Arbeit: Sie gab eine Autogrammstunde in einem Einkaufszentrum am Alexanderplatz.

Ein Gewinner stand schon fest: Peter Maffay (60, „Du“) wird für sein Lebenswerk geehrt. Er war auch als bester nationaler Rockstar im Rennen. Maffay, der seit 40 Jahren auf der Bühne steht, sah den Echo für sein Lebenswerk als „schöne Geste“ und Würdigung der Band. Er flachste, er werde das „Ding“ zersägen, damit jeder etwas davon habe. Die 51 Jahre alte Sade, Schmuse-Soulstar der 80er Jahre, feiert derzeit mit dem Album „Soldier of Love“ ein Comeback.

Der Echo, der von der Deutschen Phono-Akademie vergeben wird, gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Musikbranche. Er orientiert sich an den Chart-Erfolgen. Über die meisten der 23 Kategorien entscheidet eine Fachjury. Die Show war an ihren alten Ort in die Messe Berlin gezogen und ausverkauft. Mit 4000 Zuschauern - statt 10 000 wie im Vorjahr in der O2-Arena – fiel der Rahmen für den Echo eine Nummer kleiner aus.

Moderatoren waren erstmals Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich, die derzeit in einer Castingshow namens „Unser Star für Oslo“ den deutschen Teilnehmer des Eurovision Song Contest 2010 suchen. Das Fernseh-Konkurrenzprogramm war nicht ohne: unter anderem die erste Folge der neuen Staffel von „Germany's Next Topmodel“ mit Heidi Klum. Im vergangenen Jahr war die Echo-Quote mit drei Millionen Zuschauern enttäuschend.