Der Berliner "Event"-Kalender ist unerbittlich: Kaum sind die Bären der Berlinale verteilt, da wird der rote Teppich schon wieder frisch shampooniert auf 125 Metern ausgerollt: Am heutigen Donnerstag wird die Deutsche Phono-Akademie zum 19. Mal den wichtigsten deutschen Musikpreis "Echo" in der ausverkauften Messe Berlin vergeben. Für den Großteil der insgesamt 23 Preiskategorien wurden die Mediacontrol-Charts der vergangenen elf Monate ausgewertet - sprich: Wer es in der Tonträgerkrise noch schafft, für respektable Absätze zu sorgen, darf mit Glück mit einer geschwungenen Skulptur nach Hause gehen.

Und so liest sich die Liste der Nominierten wieder wie ein "Wer ist wer ?" der nationalen und internationalen Popszene: Marius Müller-Westernhagen (hat schon sieben "Echos" in der Vitrine), Xavier Naidoo, Roger Cicero, Nena, Ina Müller, Ich + Ich, Die Toten Hosen, Rammstein, Pur und viele weitere heimische Stars treten in den nationalen Künstler- und Gruppen-kategorien an. Im internationalen Aufgebot stehen unter anderen Bruce Springsteen, Robbie Williams, Green Day, Billy Talent, A-ha, U2, Razorlight, Gossip, Depeche Mode, Milow, Pink, Beyoncé und Whitney Houston.

Der Berliner Peter Fox kann nach drei Auszeichnungen 2009 dieses Jahr sogar mit satten fünf "Echos" rechnen, Jan Delay, Silbermond und Lady Gaga gehen mit jeweils vier Nominierungen ins Rennen. Artig beklatscht von zahlreichen Prominenten aus Kultur, Politik und Gesellschaft wird wohl auch die langweiligste Kategorie des Abends: Das Segment "Gruppe national/international Schlager/Volksmusik" wurde 1993 im Prinzip nur für die Kastelruther Spatzen eingerichtet, die seitdem souverän den Rekord mit zwölf Echos verteidigen und auch dieses Jahr wieder zu den Nominierten gehören.

Für mehr Abwechslung sorgt neben dem Kritiker-Echo (Jan Delay? Jochen Distelmeyer?) das Live-Programm mit Robbie Williams, Gossip, Rihanna, The Baseballs, Sade, Jan Delay, Xavier Naidoo und Peter Maffay. Letzterer bekommt nach den Scorpions im Vorjahr rechtzeitig zum 40. Bühnenjubiläum den Lebenswerk-"Echo" und wird als "Brückenbauer der deutschen Rockmusik" gewürdigt. Das Erste überträgt die "Echo"-Gala von 20.15 Uhr an, moderiert von Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel, die vor der nächsten Folge von "Unser Star für Oslo" (5.3., 20.15 Uhr, ARD) ebenfalls über den roten Teppich in die Messe Berlin eilen.

Internet: www.echopop.de