Diebe haben aus dem Haus eine früheren Investment-Bankes in Los Angeles eine seltene Sammlung von Andy-Warhol-Bildern gestohlen.

Los Angeles. Wer wusste von diesen Bildern? Aus dem Haus eines Kunstsammlers in Los Angeles sind mehrere wertvolle Andy-Warhol-Bilder geraubt worden. Nach Angaben der Polizei gab es keine Einbruchspuren oder andere Hinweise auf die möglichen Diebe. Damit sei klar, dass die Täter von der Sammlung vorher gewusst haben müssen, hieß es. Bei den gestohlenen Bildern handelt es sich um zehn Porträts von berühmten Sportlern. Darunter sind der Boxer Muhammad Ali und der Fußballer Pelé. Die Tat seit dem 2. und 3. September ausgeführt worden.

Der Besitzer der Bilder, der frühere Investment-Banker Richard Weisman, bezeichnete den Diebstahl als einen "großen persönlichen Verlust“. Er setzte eine Belohnung von einer Million Dollar (700000 Euro) für Hinweise aus, die zu den Bildern führen. Der Geschäftsmann, der aus einer reichen Kunstsammlerfamilie stammt, hatte die Porträtserie 1977 selbst bei dem Pop-Art-Künstler Andy Warhol (1928-1987) in Auftrag gegeben. Alle Bilder sind jeweils von Warhol und dem dargestellten Sportler gezeichnet. Der genaue Wert dieser Athleten-Serie ist laut Experten nicht zu beziffern, wird aber auf mehrere Millionen Dollar geschätzt.

Ein Hausangestellter habe das Fehlen der zehn großformatigen Porträts sowie eines weiteren Bildes an der Wand des Speisezimmers am 3. September bemerkt und der Polizei in Los Angeles gemeldet, teilte der Leiter der Kunstraubabteilung, Donald Hrycyk, mit. Weisman hatte das Haus einen Tag zuvor für eine Reise verlassen.Andere wertvolle Kunstwerke ließen die Täter unbeachtet hängen. „Es ist schwer zu sagen, was die Diebe mit den Bildern tun wollen“, sagte Hrycyk der „New York Times“ vom Sonntag. „Aber es sieht so aus, als habe jemand von der Sammlung gewusst.“ Tobias Meyer, der Experte für zeitgenössische Kunst beim Auktionshaus Sotheby’s, hält die Beute für nicht verkaufbar. „Warhols zu stehlen, ist eine sehr schlechte Idee. Die Kunstwelt ist so transparent geworden, und alle diese Werke können nachverfolgt werden.“

Erst im Mai hatte Weisman seine Sammlung für eine Wohltätigkeitsausstellung verliehen. Vor zwei Jahren war die Serie in einer Galerie in London für 28 Millionen Dollar zum Verkauf angeboten worden, fand damals aber keinen Liebhaber.