Der Wert der gestohlenen Bilder wird auf etwa 90 Millionen Euro geschätzt. Allerdings waren die Kunstwerke nicht versichert.

Paris. Fünf Gemälde im Millionenwert sind aus dem Museum für moderne Kunst der Stadt Paris gestohlen worden. Der Täter drang in der Nacht zum Donnerstag in das Musee d'art moderne de la Ville de Paris ein und raubte Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse, George Braque, Amedeo Modigliani und Fernand Leger. Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe teilte mit, die Alarmanlage des Museums sei seit dem 30. März in einigen Räumen defekt gewesen. Der Betreiber des Sicherheitssystems habe Ersatzteile bestellt, vom Hersteller aber noch nicht geliefert bekommen.

Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte den Wert der gestohlenen Bilder zunächst auf 500 Millionen Euro beziffert. Später korrigierte sie ihre Schätzung auf circa 90 Millionen Euro. Nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ sind die Kunstwerke nicht versichert. „Diese Objekte sind nach unserem Kenntnisstand nicht versichert“, zitiert die Zeitung den Managing-Direktor beim größten Kunstversicherer Axa-Art, Stefan Horstehmke, in ihrer Freitagausgabe. Die Axa-Art sei vom Museum angefragt worden, den Diebstahl mit aufzuklären.

Am Morgen wurde der Raub dann von einem Aufseher entdeckt. Eine Überwachungskamera hält den maskierten Eindringling fest. Er sei in der Nacht durch ein Fenster eingestiegen, teilte ein Polizeisprecher mit. Das Sicherheitssystem sei zuvor ausgeschaltet worden. Das Gebäude, gegenüber vom Eiffel-Turm gelegen, wurde abgeriegelt. Ermittler untersuchten die leeren Rahmen auf Spuren. Sie versuchten auch zu klären, ob der Täter tatsächlich alleine handelte.

Bei den geraubten Werken handelt es sich um die Bilder „Le pigeon aux petits pois“ von Picasso, „La pastorale“ von Matisse, „L'olivier pres de l'Estaque“ von Braque, „La femme a l'eventail“ von Modigliani und Legers Stillleben „Nature morte aux chandeliers“ von Leger. Ihr Wert wird von den meisten Experten auf mehrere hundert Millionen geschätzt. Alice Farren-Bradley von der Registrierungsstelle für gestohlene Kunstwerke (Art Loss Registry) sprach von einem der größten Kunstdiebstähle aller Zeiten.

Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe sagte, er sei „traurig und schockiert“ über den Diebstahl in dem städtischen Museum. Pierre Cornette de Saint-Cyr, der Direktor des Museums Palais de Tokyo, bezeichnete die Diebe als Dummköpfe. „Mit diesen Bildern kann man nichts anfangen“, sagte Cornette de Saing-Cyr. „Alle Länder auf der Welt wissen davon und kein Sammler ist so dumm, ein Bild zu kaufen, das er erstens keinem anderen Sammler zeigen kann und bei dem er zweitens Gefahr läuft, im Gefängnis zu landen.“ Er rechne damit, dass die Werke wieder auftauchten. „Diese fünf Bilder sind unverkäuflich.“