So richtig haben sie nie zusammen gepasst. Im April ist Schluss mit den misslungenen Parodien Oliver Pochers und den teils gnadenlosen Sticheleien Schmidts in Richtung seines überforderten Assistenten.

Hamburg. Harald Schmidt und Oliver Pocher wollen ihre gemeinsame ARD-Sendung im April beenden. "Das war von vornherein ein zeitlich begrenztes Experiment und zwar von beiden Seiten", sagte Fred Kogel, Produzent von Harald Schmidt und Geschäftsführer der gemeinsamen Firma Kogel & Schmidt, dem "Spiegel" laut Vorabmeldung. "Beiden hat es gutgetan. Aber jetzt ist es Zeit, getrennte Wege zu gehen", kündigte Kogel an. Schmidt spiele im Duo sein Potenzial nicht aus.

So richtig hat es zwischen Comedy-Veteran Schmidt und seinem jungen Sekundanten nie gefunkt. Als Skandal-Rapperin Lady Bitch Ray Pocher in einer Sendung ein Döschen mit Intim-Sekret überreichte, reagierte Pocher alles andere als souverän, errötete und wurde von Schmidt dafür prompt abgekanzelt. Statt durch feingeistigen Witz sorgte die Sendung auf andere Weise für Aufmerksamkeit. Als Schmidt und Pocher beispielsweise das "Nazometer", einen Detektor für faschistisches Vokabular, erfanden, fand der ARD-Programmbeirat das so gar nicht witzig.

Zu den Plänen für Schmidts Zukunft sagte Kogel: "Wir haben ganz klare Vorstellungen, wo wir hinwollen." In einem Wahljahr "will man Schmidt auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert". Es gehe darum, "die Comedy-Latte wieder höher zu legen in Richtung Anspruch und Intellekt, vergleichbar mit dem US-Polit-Komiker Jon Stewart - aber eben Harald Schmidt", wurde Kogel zitiert.

Anfang Dezember hatte Schmidt noch laut über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Oliver Pocher für die ARD nachgedacht, aber auch einen Wechsel zu einem Privatsender nicht ausgeschlossen. Zuvor hatte er betont, er sei nicht fernsehmüde und habe sogar Lust, seine "Schlagzahl zu erhöhen".