STUTTGART. In ungewohnter Schärfe hat der ARD-Programmbeirat die Verwendung des sogenannten Nazometers in der Late-Night-Show "Schmidt & Pocher" kritisiert. "Satire darf an Grenzen gehen. Hier wurde die Satire jedoch so weit überdreht, dass der Eindruck entstehen konnte, es gehe nur um den billigen Effekt", sagte der Programmbeiratsvorsitzende Tino Kunert den "Stuttgarter Nachrichten" (Sonnabendausgabe). Zuvor hatte sich das Kontrollgremium für ARD-Programme mit dem umstrittenen Gerät befasst, das Harald Schmidt und Oliver Pocher zuletzt mehrfach in ihrer Sendung eingesetzt hatten. Dabei hatten sie in Anlehnung an einen Auftritt von Eva Herman im ZDF vermeintlich nazifreundliches Vokabular getestet. Die Tatsache, dass sie dabei auch Begriffe wie "Gasherd" und "Duschen" verwendeten, hatte scharfe Kritik ausgelöst.