1947 Am 4. Januar erscheint in Hannover die erste Ausgabe des "Spiegels" als Nachfolger der Zeitschrift "Diese Woche". Chefredakteur und Herausgeber ist Rudolf Augstein.

1950 Der "Spiegel" wird durch seinen Vorwurf, Bonn sei durch Bestechung von Abgeordneten vorläufige Hauptstadt der Bundesrepublik geworden, bundesweit bekannt. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages wird eingesetzt, kann aber in 37 Sitzungen keine Klärung herbeiführen.

1952 Umzug des "Spiegels" nach Hamburg.

1962 Das Magazin berichtet unter dem Titel "Bedingt abwehrbereit" kritisch über die Bundeswehr. Weil der Artikel angeblich Staatsgeheimnisse preisgibt, werden Augstein und leitende Redakteure verhaftet und die Redaktion sowie Mitarbeiter-Wohnungen durchsucht. Die Vorwürfe erweisen sich später als haltlos, Verteidigungsminister Franz Josef Strauß muss zurücktreten.

1967 Der Verlag bezieht sein neues Gebäude an der Brandstwiete, Miteigner Richard Gruner verkauft seine Verlagsanteile an Augstein.

1970 Die "manager magazin verlagsgesellschaft" wird gegründet.

1971 Augstein verkauft 25 Prozent des Spiegel-Verlags an Gruner+ Jahr.

1974 Augstein schenkt die Hälfte seines Unternehmens seinen Mitarbeitern.

1982 Der "Spiegel" beginnt mit Enthüllungen über einen Parteispendenskandal, in dessen Zentrum der Milliardär Friedrich-Karl Flick ("Flick-Affäre") steht. Kanzler Helmut Kohl (CDU) hat im Untersuchungsausschuss Erinnerungslücken ("Blackouts"), Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) muss zurücktreten. Er wird wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Ebenfalls 1982 deckt der "Spiegel" auf, dass Manager des gewerkschaftseigenen Wohnungsbaukonzerns "Neue Heimat" Millionen beiseitegeschafft haben.

1987 Einen Tag vor der Wahl in Schleswig-Holstein im September erscheint der Titel "Barschels schmutzige Tricks". Es ist der Beginn eines der größten Polit-Skandale der Republik. Am 11. Oktober stirbt Uwe Barschel unter mysteriösen Umständen in einem Genfer Hotel.

1988 Am 8. Mai geht erstmals das "Spiegel TV Magazin" auf Sendung.

1993 Der "Spiegel" erhält Konkurrenz durch das Nachrichtenmagazin "Focus".

1994 Stefan Aust wird Chefredakteur. Der "Spiegel" geht als weltweit erstes Nachrichtenmagazin online.

2000 Rudolf Augstein wird von 100 namhaften Journalisten zum "Journalisten des Jahrhunderts" gewählt.

2002 Augstein stirbt am 7. November im Alter von 79 Jahren.