Menschlich gesehen
Er war Mozart und Heine, auch Blaubart im Fernsehen, Peer Gynt und Hamlet, Major Tellheim und Handlungsreisender auf der Bühne: Christoph B a n t z e r. Wenn einer so viel spielt wie der 67-Jährige aus Oevelgönne, dann muss zur Freude am Beruf schon eine außergewöhnliche künstlerische Neugier hinzukommen. Bei Bantzer, der einer Marburger Künstlerfamilie entstammt und von dessen beiden Kindern der 28-jährige Sohn zum Schöpferischen tendiert, ist diese Neugier, seit er sich nach dem Abitur bei Hilde Körber in Berlin zum Schauspieler ausbilden ließ, nie abhanden gekommen. Die Kritik rühmt seine Fähigkeit, Artistisches mit Charakteristischem, Schweres mit Leichtem, Komödiantisches mit dem Genauen zu verbinden. Barlogs Berliner Schiller-Theater, Nagels Hamburger Schauspielhaus, Zürich und wieder Hamburg mit Flimm am Thalia waren die Stationen. Wiewohl er hätte Fernsehen machen können bis zum Gehtnichtmehr, blieb für ihn Theater das Zentrum. Wenn dann noch seine zweite Liebe, die Musik, hinzukommt, umso lieber. Bei der Camerata seines Bruders Claus, Kantor an St. Johannis Harvestehude, ist er regelmäßig zu Gast. Am Sonntag (11 Uhr) im Museum der Arbeit ist Generalmusikdirektor Metzmacher der Partner. Dann spricht Bantzer im Familienkonzert der Philharmoniker "Paddington Bär" von Herbert Chappell. (sö)