Vor seinem letzten “Tatort“ mahnt Mehmet Kurtulus davor, auf die Quote zu schielen. Auch die geringen Zahlen mit Cenk Batu stören ihn nicht.

Hamburg. Am Sonntag gibt es das große Finale. Zum allerletzten Mal wird er einen Fall in Hamburg aufklären müssen: Der Undercover-Ermitter Cenk Batu, gespielt von Mehmet Kurtulus (40). Der Schauspieler mit türkischen Wurzeln und scheidender Tatort-Kommissar, wünscht sich jetzt weniger Quoten-Hörigkeit bei öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. „Darüber sollte die gebührenfinanzierte ARD doch eigentlich erhaben sein“, sagte er am Freitag im Interview mit „Spiegel Online“. Zudem bemängelte er, dass Haushalte mit Menschen ausländischer Herkunft nicht bei der Quotenermittlung berücksichtigt würden.

Kurtulus betonte, er habe bei dem für den Hamburger „Tatort“ verantwortlichen NDR auch „mutige Entscheider“ kennengelernt. So habe Programmdirektor Volker Herres ihm von Anfang an versichert: „Mehmet, Du bist nicht für die Quoten zuständig, wir wollen mit Dir neue Wege gehen, wir wollen mit Dir dem ’Tatort’ ein neues, junges Publikum erschließen.“ Er wisse von Menschen, die erst durch die Folgen mit dem von ihm dargestellten Sonderermittler Cenk Batu zu „Tatort“-Zuschauern geworden sein. Kurtulus: „Das war doch ein cooler move von Herrn Herres.“

Sein Ausscheiden habe daher mit angeblich mangelnder Zuschauerresonanz nichts zu tun, sagte Kurtulus. „Der Vertrag lief aus, der NDR wollte verlängern, der stand geschlossen hinter mir, aber meine persönlichen Umstände ließen mich gegen die Vertragsverlängerung entscheiden.“ Auf die Frage, ob er selbst über die vergleichsweise geringe Quote bei seinen Tatort-Filmen enttäuscht sei, antwortete Kurtulus wörtlich mit: „Digger, sehe ich etwa gekränkt aus?“ – Die letzte „Tatort“-Folge mit Kurtulus ist am Sonntag um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen. (KNA)