Hamburg. Die jüngste Gewalteskalation zeigt die Probleme auf Hamburgs Nobelstraße – und Probleme der Integration.
Am Hamburger Jungfernstieg lassen sich wie im Brennglas die Probleme der deutschen Migrationspolitik beobachten: Es gilt wie so oft in Politik und Medien das Prinzip der drei japanischen Affen: Man möchte nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – und hofft, dass sich ein Problem so von selbst erledigt. Aber Wegschauen, Überhören und Verschweigen haben noch nie eine Lösung gebracht.
Der Jungfernstieg ist zum Treffpunkt für junge Flüchtlinge geworden
Fakt ist: Seit der Flüchtlingskrise 2015 hat sich der Prachtboulevard in manchen Nächten zu einem Treffpunkt vor allem von Flüchtlingsgruppen entwickelt: Zunächst waren es Angebote wie das kostenfreie WLAN der Geschäfte, das die jungen Leute lockte. Wer die Terrassen zur Binnenalster kennt, weiß um ihren Reiz.
Die Stadt gehört allen – nicht nur Luxustouristen oder Alteingesessenen, sondern eben auch Zugewanderten, die der Tristesse und Enge der Flüchtlingsunterkünfte oder Wohnblocks entkommen wollen. Und wer sich über den hohen Ausländeranteil dort empört, sollte wissen: Inzwischen haben in Hamburg in dieser Altersgruppe über die Hälfte der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. Wer etwas älter ist, sollte sich zudem daran erinnern, dass schon vor 60 Jahren größere Jugendgangs die Stadt verunsichert haben.
Die Kriminalitätsbelastung ist erheblich gestiegen
Und doch verdient die Lage am Jungfernstieg eine genauere Analyse, auch wenn sie Ergebnisse bringt, die politisch unkorrekt wirken. Das Problem liegt darin, dass schon vor Jahren eine Verdrängung eingesetzt hat – schließen die Geschäfte, wandelt sich das Publikum. Für viele Hamburger ist der Jungfernstieg, einst für viele Millionen Euro zum Prachtboulevard ausgebaut, eine No-go-Area.
Die Polizeiberichte lesen sich in manchen Nächten wie ein Potpourri aus Beleidigung, Körperverletzung, Drogenmissbrauch. Das Problem gründet längst so tief, dass mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung die Lage kaum nachhaltig verändern werden. Es zeigt vielmehr an diesem Punkt, dass Deutschlands gut gemeinte Migrationspolitik an immer mehr Grenzen stößt.
Zahl der minderjährigen Flüchtlinge hat sich 2022 mehr als verdoppelt
So wird – weil unsere Nachbarn ihre Flüchtlingspolitik weiter verschärfen und die Bundesrepublik großzügig aufnimmt – Deutschland immer attraktiver. Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hierzulande mehr als verdoppelt. Aufgrund ihrer besonderen Betreuung stellt dies die Kommunen vor große Probleme. Trotzdem hat die Bundesregierung darauf gepocht, dass unbegleitete Minderjährige von den Verschärfungen im europäischen Asylkompromiss ausgenommen sind.
Nun sind Flüchtlinge keine besseren oder schlechteren Menschen als Deutsche – aber sie bringen manche Eigenschaften mit, die sie zu einer für die Polizei problematischen Klientel machen: 91 Prozent sind männlich und in einem Alter, in dem man am häufigsten mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Problemverschärfend wirken die patriarchalischen Gesellschaften, in denen die jungen Leute sozialisiert wurden – sie kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien und der Türkei.
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Viele bekommen die Kurve, integrieren sich und werden von engagierten Betreuern begleitet. Aber wie so oft ist die große Zahl der Migranten das Problem.
Warum Deutschland in der Flüchtlingspolitik nach Skandinavien schauen sollte
Einmal mehr lohnt der Blick nach Skandinavien: Schweden, das einst ein Drittel der minderjährigen Flüchtlinge in Europa angezogen hat, hat diesen Zustrom politisch gestoppt. Und Dänemark weist Straftäter auch nach Syrien aus. Dort haben übrigens Sozialdemokraten diese harten Entscheidungen getroffen.
Hierzulande können wir weiter auf die Politik der drei Affen setzen – aber gut enden wird das kaum. Außer für die AfD.