Oststeinbek. Im Oststeinbeker Ortsteil Havighorst hat das Elbrus wieder geöffnet. Der Konzertsaal ist auch fertig. Hoher Schaden nach Lokal-Brand.
Es war eine Punktlandung: Spätestens am 23. Dezember wollten Ekaterina Baturina-Preu und ihr Mann Kazimir im Restaurant Elbrus im Oststeinbeker Ortsteil Havighorst wieder Gäste empfangen, nachdem ein Brand Mitte Oktober vor allem weite Teile des Inventars zerstört hatte. Sie waren sogar einige Tage früher am Start. Inzwischen ist auch der Konzertsaal in der ersten Etage der Immobilie an der Dorfstraße, auf den die Flammen nicht übergegriffen hatten, fertiggestellt.
„Für uns ist es wichtig, vor den Festtagen wieder geöffnet zu haben. Es waren weit im Voraus Plätze für Weihnachtsfeiern reserviert. So mussten wir nicht allen Gästen absagen“, berichtet der 34 Jahre alte Betreiber. Am vergangenen Freitag machten die Gastronomen einen Probelauf mit 30 Kunden, bei dem das Augenmerk besonders auf der Technik lag. Alles hat geklappt.
2020 gaben drei Gastro-Betriebe im Ort auf
In den vergangenen Wochen wurden viele Stromleitungen neu verlegt. Den Brand hatte eine defekte Lichtleiste in einem Kühlschrank, der sich in der offenen Küche befand, ausgelöst. Die Folgen waren verheerend: Die Wände im Koch- und angrenzenden Kundenbereich waren verrußt, Teile des Putzes abgefallen. Die starke Hitzeeinwirkung ließ den PVC-Boden an einigen Stellen schmelzen. Viele Elektrogeräte und auch Mobiliar mussten ersetzt werden. In allen Räumen des Erdgeschosses wurden Wände und Decken gestrichen. Den Gesamtschaden beziffern die Gastronomen auf rund 400.000 Euro. Sie haben zwar eine Betriebsausfallversicherung, die gleiche die Verluste aber bei Weitem nicht aus.
Das Unternehmerpaar hatte das Lokal erst im Sommer eröffnet und damit die Gastronomie im Ort wiederbelebt. 2020 während der Corona-Pandemie gaben alle drei Betriebe in Havighorst auf: der Gasthof Schwarzenbeck, das Café Klönschnack in der Feldmark sowie das Weinkontor Retana.
Im Elbrus gibt es kaukasische Spezialitäten und georgische Weine, wobei das Geschäftsmodell auf zwei Säulen basiert: Ekaterina Baturina-Preu ist Berufsmusikerin und mit der Harfe in bekannten Häusern wie der Hamburger Staatsoper aufgetreten. Im Elbrus wird sie Konzerte veranstalten, dabei auch selbst auf der Bühne stehen. Der dafür zu einem Saal umgebaute erste Stock ist ein Schmuckstück geworden mit integrierter Bar. Künstler haben einen eigenen Aufenthaltsraum. In diesen führt ein Aufzug von der Küche. Traglast: 100 Kilo. So muss das Essen für Konzertbesucher nicht über die Treppe transportiert werden. Demnächst wird eine solche an der Außenwand gebaut als Fluchtweg. Ekaterina Baturina-Preu hatte Donnerstag Geburtstag und war im Job. An diesem Ehrentag hat sie gern gearbeitet.