Hamburg. Beachvolleyball-Duos Kraft/Stockman und Mol/Sörum gewinnen “Queen and King of the Court“-Turnier auf dem Heiligengeistfeld.

Die goldenen Kronen, die sie als "Könige des Courts" kennzeichneten, wollten auf ihren von einem Getränkehersteller gesponserten Baseballcaps nicht so recht sitzen. Aber weil das der einzige Makel an einem ansonsten perfekten Wochenende war, konnten Anders Berntsen Mol (25) und Christian Sandlie Sörum (27) gar nicht anders, als die Partystimmung auf dem Heiligengeistfeld zu genießen.

In der Active City Arena, einem mobilen Stadion im Herzen von St. Pauli, in dem noch bis zum 18. Juni verschiedene Trendsportarten gastieren, gewannen die norwegischen Weltmeister und Olympiasieger am Sonntagabend das Finale des Beachvolleyballturniers "King of the Court". Sie taten es in einer Weise, die unterstrich, dass das 2018 als Spaßevent gestartete Wettkampfformat längst ernsthaften Sport bietet.

Mol/Sörum kehren im August zurück

"Es war vor allem in den ersten Runden, wenn fünf Teams gleichzeitig auf dem Feld sind, sehr hart, sich hier durchzusetzen. Aber es hat großen Spaß gemacht, wir haben die Atmosphäre sehr genossen", sagte Anders Mol, "jetzt freuen wir uns schon darauf, im August beim Elite-16-Turnier am Rothenbaum wieder in Hamburg zu spielen."

In der letzten der drei 15-Minuten-Runden des Finales sammelten Sörum und er die notwendigen 15 Punkte rund zweieinhalb Minuten vor Ablauf der Zeit und ließen die chilenischen Grimalt-Cousins Esteban (32) und Martin (33) mit sieben Punkten sowie das niederländische Duo Leon Luini (22)/Yorick de Groot (22) mit einem Zähler hinter sich. 12.000 Euro und für jeden eine Luxusuhr waren der verdiente Lohn. Als letztes deutsches Team waren David Poniewaz (29/Schüttorf) und Simon Pfretzschner (21/Dachau) in der ersten Halbfinalrunde ausgeschieden.

Ludwig/Lippmann verpassen Finale

Auch Laura Ludwig (37) und Louisa Lippmann (28) waren, als die besten fünf Frauenteams am späten Sonntagnachmittag ihre "Queen of the Court" ermittelten, nur noch Zuschauerinnen. Für das Nationalteam vom HSV war die Finalqualifikation, in der die besten vier Halbfinalverlierer um den letzten Finalplatz kämpften, Endstation.

Dennoch waren die beiden vor allem mit dem Lerneffekt zufrieden, den das Event für sie gehabt hatte. "Man trainiert, geduldig zu sein, bei sich zu bleiben und unter Druck Entscheidungen zu treffen. Das kann uns für den weiteren Saisonverlauf durchaus helfen", sagte Laura Ludwig, die 2021 bei der ersten Ausgabe des Formats in Hamburg, damals am Rothenbaum, mit der Schweizerin Anouk Vergé-Depré (31) triumphiert hatte.

Für Louisa Lippmann, die erst im vergangenen Juni als beste deutsche Hallenspielerin in den Sand gewechselt war, war es die "Queen of the Court"-Premiere. "Hat Spaß gemacht, vor allem das Publikum war super. Man merkt, dass die Leute hier richtig Bock auf Beachvolleyball haben", sagte sie.

Kraft/Stockman dankbar für Support

Vom 15. bis 18. Juni wollen sie beim Challengerturnier in Jürmala (Lettland) die positiven Erfahrungen in Punkte im Qualifikationsrennen für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris umsetzen. Noch nicht ganz klar ist, ob sie am Wochenende zuvor im Continental Cup in Norwegen für Deutschland antreten.

Unterdessen feierten Emily Stockman (34) und Megan Kraft (20) ihren Sieg in Hamburg mit einer Sektdusche. Die beiden US-Amerikanerinnen lagen in der abschließenden Finalrunde mit 15 Punkten vor Sunniva Helland-Hansen (25) und Emilie Olimstad (22) aus Norwegen, die sechs Punkte erspielten, und Brasiliens Legende Larissa (40), die mit Lili (35) zwei Zähler holte.

"Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Ich denke, das Format hat sich fest etabliert, es ist sehr schwierig, sich in diesem starken Feld durchzusetzen", sagte Emily Stockman. "Hamburg ist wirklich ein unglaublicher Ort für Beachvolleyball. Obwohl kein deutsches Team im Finale stand, haben uns die Leute super unterstützt", sagte Megan Kraft.

Fast 6000 Zuschauer in den vier Tagen

Dem konnte Wilco Nijland nur zustimmen. Der Erfinder des Formats, der mit seiner Agentur Sportworx die Active City Arena in Kooperation mit der Stadt und der lokalen Agentur Faktor 3 bespielt, sagte: "Wir hatten am Finaltag 85 Prozent der 1250 Plätze belegt und an den acht Sessions in den vier Turniertagen einen Schnitt von 700 Zuschauern. Das ist ein tolles Zeichen dafür, dass die Arena im zweiten Jahr noch besser angenommen wird", sagte er.

Vom kommenden Donnerstag an gastiert die nationale Beachvolleyballserie German Beach Tour bis zum 4. Juni in der Arena. An den danach folgenden Wochenenden sind Padeltennis und Breaking zu Gast. Informationen und Eintrittskarten gibt es im Internet unter activecityarena.de.