Hamburg. Vom 25. Mai bis 18. Juni werden im mobilen Stadion auf dem Heiligengeistfeld interessante Wettbewerbe ausgetragen. Was alles dabei ist.
Als cleverer Vermarkter, der er ist, will Wilco Nijland auf die Frage, auf welchen Teil des Sommerprogramms er sich ganz besonders freue, keine konkrete Antwort geben. „Ich bin überzeugt davon, dass wir über die vier Wochen so viele interessante Events bieten, dass für alle Hamburgerinnen und Hamburger etwas dabei ist“, sagt der 42 Jahre alte Niederländer.
Wilco Nijland ist Geschäftsführer der Agentur Sportworx aus Utrecht, und seine Vorfreude ist verständlich. Schließlich dürfen sein Team und er in diesem Jahr die Idee weiterentwickeln, die der umtriebige Sportveranstalter und die Stadt im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Hamburger Agentur Faktor 3 zum Leben erweckt hatten.
Programm vom 25. Mai bis 18. Juni
Zum zweiten Mal also wird in diesem Frühling auf dem Heiligengeistfeld im Herzen St. Paulis die Active City Arena aufgebaut, ein mobiles Stadion, in dem vom 25. Mai bis zum 18. Juni an jedem Wochenende Trendsportarten ihr Zuhause finden.
Den Auftakt macht vom 25. bis 28. Mai das Beachvolleyballformat „Queen and King of the Court“, das Nijland 2018 in seiner Heimat Utrecht erstmals als Wettkampf ausrichtete und seitdem zu einer weltweiten Serie ausgebaut hat.
Dabei treten fünf Teams gleichzeitig gegeneinander an und sammeln Runde um Runde in mehreren Gruppenphasen Punkte, bis die Siegerinnen und Sieger feststehen. Weil die Hoffnung besteht, 2028 in Los Angeles als zusätzliches Medaillenformat ins olympische Programm zu rutschen, ist das Königinnen- und Königsspiel in der Szene sehr beliebt.
Weltranglistenerste spielen bei King of the Court
Kein Wunder also, dass sich die Hamburger Nationalteams Laura Ludwig/Louisa Lippmann (HSV) und Nils Ehlers/Clemens Wickler (Eimsbütteler TV) ebenso angekündigt haben wie die internationale Elite, allen voran die norwegischen Weltranglistenersten Anders Mol und Christian Sörum, die zum ersten Mal seit der WM 2019 wieder in Hamburg aufschlagen. „Das ist für uns ein ganz besonderes Highlight“, sagt Wilco Nijland.
Der nationalen Beachvolleyball-Elite gehört ein Wochenende darauf der Center-Court. Vom 1. bis 4. Juni gastiert die vom Ex-Profispieler Alexander Walkenhorst organisierte German Beach Tour in Hamburg. Auf der acht Turniere umfassenden Serie, die am 11. Mai in Bremen beginnt, können Punkte gesammelt werden, um sich für die deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand (31. August bis 3. September) zu qualifizieren.
Padel hat großes Potenzial
Neu im Programm in Hamburg, für Wilco Nijland jedoch keinesfalls Neuland ist das Turnier der German Padel Tour, das vom 9. bis 11. Juni ausgespielt wird. Padel, eine Mischung aus Squash und Tennis, zählt zu den weltweit am meisten wachsenden Trendsportarten.
„Wir veranstalten in den Niederlanden seit zwei Jahren Turniere und sehen, welches Potenzial darin steckt. Der Sport ist super zum Zuschauen und zum Ausprobieren“, sagt er. Deshalb wird es im Eventbereich auch einen öffentlichen Padelcourt geben, der während der gesamten vier Wochen für Interessierte zugänglich ist.
Padel ersetzt in diesem Jahr 3x3 Basketball. Der olympische Sport sollte auf dem Heiligengeistfeld ursprünglich ein Challengerturnier der World Tour erleben. Weil jedoch ein Großsponsor kurzfristig ausstieg, ist dieses Turnier nicht zu realisieren. Die Veranstalter sind für ein Event im Herbst mit der Stadt im Gespräch, wollen aber 2024 unbedingt wieder in die Active City Arena zurückkehren.
Vom 13. bis zum 15. Juni gibt es immerhin ein lokales Streetbasketball-Turnier, auch ein Event des Vereins „Nestwerk“ unter dem Motto „Straßenfußball für Toleranz“ ist geplant.
Breaking bildet das Abschlusswochenende
Ebenfalls neu im Programm – und als Ersatz für Airbadminton, das in diesem Jahr zwar ebenfalls zurückkehren wollte, aber keinen Platz fand – ist Breaking. Der älteren Semestern eher als Breakdance bekannte Tanzsport feiert 2024 in Paris seine olympische Premiere und trägt am Wochenende 17./18. Juni das Finale der nationalen Olympiaqualifikation auf dem Heiligengeistfeld aus. „Breaking ist ein Sport, der perfekt in unsere Arena passt, weil die Fans hautnah dabei sein können“, glaubt Wilco Nijland.
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Um auch finanziell nicht gut situierten Menschen die Chance zu geben, Livesport mitzuerleben, wird es bei jedem der vier Wochenendevents Abschnitte geben, zu denen kein Eintritt gezahlt werden muss. Außerdem ist das Stadion an allen Tagen, an denen nicht umgebaut wird – nach den Beachvolleyballturnieren zum Beispiel wird der Sand entfernt –, für die Öffentlichkeit zugänglich.
Nijland plant für mindestens fünf Jahre
„Wir werden einen Ort schaffen, an dem die Menschen gemütlich essen und trinken und Sportübertragungen auf Großleinwänden schauen können. Die Arena soll ein Anziehungspunkt für alle werden, wir planen für mindestens fünf Jahre“, sagt Nijland.
Um noch mehr Laufkundschaft anzuziehen, wird das Stadion vom 15. Mai an auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Areal in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof St. Pauli errichtet, nachdem es im vergangenen Jahr recht zentral auf dem Heiligengeistfeld stand.
Außerdem gibt es in diesem Jahr zwei Sitzplatztribünen statt einer, so dass das Fassungsvermögen auf 1200 steigt. Die VIP-Tribüne mit 25 Skyboxes genannten Logen wird an einer Längsseite errichtet und etwas verlängert.
Informationen zum Programm und Ticketverkauf im Internet unter activecityarena.de