Hamburg. Mütter und Väter, die ihre Kinder chauffieren, müssen sich von Montag an Fragen gefallen lassen. Belohnungen für “Fuß-Kinder“.
Viele Jahre lang, war es selbstverständlich, dass die Kinder den Weg zur Schule zu Fuß zurücklegen. Das hat sich geändert. Inzwischen bringen viele Eltern ihren Nachwuchs ganz selbstverständlich mit dem Auto zur Schule - eine Praxis, die für viele Diskussionen sorgt.
Die sogenannten Elterntaxis sind auch der Kern einer Aktionswoche, die am Montag in Hamburg startet. Dann werden vor verschiedenen Schulen Elternräte und Polizeiverkehrslehrer die Väter und Mütter empfangen, die ihre Kinder bis vors Schultor chauffieren. Die Eltern werden dann gebeten, ihren Kindern einen Schulweg zu Fuß zu ermöglichen, wie die Schulbehörde am Freitag mitteilte.
Im Rahmen der Aktion wird an einigen Schulen auf geeignete Hol- und Bringezonen verwiesen. Andere Schule machen eine mehrwöchige Stempelaktion mit Belohnungen für die Fuß-Kinder beziehungsweise befragen die Eltern, warum sie ihren Nachwuchs direkt vor dem Schultor absetzen müssen.
Elterntaxis gefährden Sicherheit vor Schulen
Nach einer wissenschaftlichen Studie im Auftrag des ADAC gefährden Elterntaxis die Sicherheit vor der Schule. In vielen Fällen würden Eltern durch regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver die Sicherheit anderer Schulkinder und Verkehrsteilnehmer teils massiv gefährden, hieß es in der Studie der Bergischen Universität Wuppertal. Ein weiterer negativer Nebeneffekt sei, dass durch regelmäßige Hol- und Bringdienste die selbstständige Mobilität von Schulkindern immer mehr verloren geht.
Die Verkehrsdirektion der Polizei wies ebenfalls darauf hin, dass Kinder früh lernen müssten, mit den Gefahren im Straßenverkehr umzugehen. Darum sei es wichtig, die Kinder nicht unvorbereitet auf den Weg zu schicken. Sie müssten ihre Wege üben und über die Gefahren aufgeklärt werden.
Das Zu-Fuß-Gehen habe aber laut Polizeiangaben noch ganz andere Vorteile: "Die Kinder werden selbstständig, ihre Bewegungsfreudigkeit wird gefördert. Außerdem werden die sozialen Kontakte gefördert und die Sinne der Kinder geschult."