Hamburg. Es war der zweite Anlauf des Unternehmens in der Hamburger Innenstadt. Der Räumungsverkauf mit hohen Rabatten läuft.

Der Räumungsverkauf ist schon in vollem Gang: Der Modekonzern s.Oliver schließt seinen Hamburger Flagshipstore an der Mönckebergstraße. Im Schaufenster des Ladens in der Hausnummer 13 hängen große Plakate, auf denen Rabatte von 30 Prozent angepriesen werden.

Das Geschäft vis-à-vis dem Gerhart-Hauptmann-Platz hat eine Fläche von 800 Quadratmetern auf zwei Etagen, die zuvor vom Sportartikelhersteller Adidas genutzt worden war. Angeboten wird Damen- und Herrenmode aus unterschiedlichen Kollektionen der Marke. Der letzte Öffnungstag ist der 31. Januar 2025.

Schließung in Hamburgs Mönckebergstraße: Das sagt Modekette s.Oliver

Zu den Gründen für die Schließung erklärte eine Firmensprecherin auf Abendblatt-Anfrage: „Um den Marktanforderungen gerecht zu werden und langfristig erfolgreich zu sein, überprüft das Unternehmen regelmäßig sein Store-Portfolio und muss, wo bestehende Flächen nicht mit den künftigen Anforderungen unserer Marke übereinstimmen, entsprechende Maßnahmen setzen.“ Im Klartext: Die Umsätze in dem Geschäft entsprachen nicht den Erwartungen. Es würden, so die Sprecherin, Möglichkeiten einer Wiedereröffnung würden geprüft.

S.Oliver Mönckebergstraße
Die Filiale des Modehändlers s.Oliver an der Mönckebergstraße schließt. Letzter Verkaufstag ist der 31. Januar 2025. © Hanna-Lotte Mikuteit | Hanna-Lotte Mikteit

City Hamburg: Zweiter Anlauf von bekannter Modekette s.Oliver endet mit Schließung

Es war schon der zweite Anlauf des Unternehmens mit Sitz im unterfränkischen Rottendorf, ein Geschäft in der Hamburger City zu betreiben. Nach der Schließung des früheren Standorts 2019 in der Spitalerstraße hatte s.Oliver zwei Jahre später an der Mönckebergstraße eröffnet. Damals hatte es geheißen, dass die Rückkehr in die Hansestadt mit einem Flagshipstore im Zusammenhang mit den während der Corona-Pandemie gesunkenen Mieten für sogenannte Eins-a-Verkaufsflächen stehe.

Seit der Gründung 1969 hat die s.Oliver Group sich zu einem Multi-Marken-Konzern entwickelt. Nach einer wirtschaftlichen Krise und Umstrukturierung hatte sich das Familienunternehmen zuletzt wieder in die Erfolgsspur gekämpft. Neben s.Oliver, QS und Comma gehören auch die Taschenhersteller Liebeskind und Lala Berlin sowie die Schuhfirma Copenhagen Studios zum Portfolio. International hat die Gruppe 4700 Beschäftigte

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Nicht nur in Hamburg reduziert die Modekette jetzt seine Standorte. Auch in München schließt s.oliver eine Filiale zum Jahresende. In der Hansestadt gibt es aktuell noch Geschäfte in Bergedorf und in Rahlstedt. Galeria und Peek & Cloppenburg führen die Marke in eigenen Shops.

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Modehändler die Hamburger Innenstadt verlassen. Unter anderem hatte AppelrathCüpper geschlossen. Auch die inzwischen insolvente Modekette Esprit, die französischen Händler Pimkie und Promod sowie ein Geschäft der Otto-Tochter Bonprix gibt es nicht mehr. Das Ladenlokal wie auch der frühere Wiesenhavern-Laden stehen seit mehr als einem Jahr leer.