Hamburg. Produktionsstandort in Waltershof wird ab sofort von Monika Boh geführt. Welche Erfahrungen sie mitbringt und was sie jetzt vorhat.

Spannende Personalie bei ArcelorMittal in Hamburg: Monika Boh übernimmt ab sofort die Leitung und tritt damit die Nachfolge von Uwe Braun an, der sich laut Mitteilung des Unternehmens „auf neue Aufgaben innerhalb der Unternehmensgruppe ArcelorMittal Europe – Long Products“ konzentriert. In einer Übergangsphase soll Braun aber noch Mitglied des Vorstands bleiben.

Boh bringt als Führungspersönlichkeit in der Stahlindustrie umfassende Expertise in ihre neue Rolle ein. Bereits im Juli 2024 kam sie als Chief Operating Officer nach Hamburg, nachdem sie zuvor als Geschäftsführerin beim Stahlwerk Bous tätig war. Ihre Karriere begann die ausgebildete Metallurgin 1994 als Prozessingenieurin, woraufhin sie in den verschiedensten Bereichen des Stahlanlagenbaus, der Stahlerzeugung und in leitenden Positionen Erfahrungen sammelte. Ihren Masterabschluss in Metallurgie erwarb Boh an der Montanuniversität Leoben, Österreich, und absolvierte zudem einen MBA-Kurs in Management.

ArcelorMittal in Hamburg bekommt eine neue Chefin

ArcelorMittal Hamburg wurde 1969 gegründet und beschäftigt heute im Stadtteil Waltershof mehr als 500 Mitarbeiter. Das Werk im Hamburger Hafen, das jährlich bis zu 700.000 Tonnen Eisenschwamm produziert und weltweit für seine Qualität und Energieeffizienz im Walzdrahtsektor bekannt ist, soll unter der Führung von Monika Boh in Richtung Klimaschutz und Kosten weiterentwickelt werden. „Angesichts der Herausforderung der Dekarbonisierung in der Stahlindustrie haben wir eine Menge Arbeit vor uns. Ich freue mich darauf, meinen Teil dazu beizutragen, den Standort Hamburg fit und wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen“, sagte die neue Hamburg-Chefin

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Weltweit arbeiten derzeit mehr als 200.000 Beschäftigte für den Stahlkonzern, in Deutschland sind es rund 9000. Mit rund acht Millionen Tonnen Rohstahl jährlich ist ArcelorMittal hierzulande einer der führenden Stahlhersteller. Werke des Konzerns versorgen die Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie. Neben Hamburg gibt es Standorte auch in Duisburg, Bremen und Eisenhüttenstadt. Die eigenen Produktionsstätten in Hafennähe bieten dem Unternehmen zufolge logistische Vorteile, die Boh nun in ihrer neuen Position weiter nutzen und optimieren möchte.

ArcelorMittal: Konzern mit Milliardenzusage von Robert Habeck

Um die energieintensive Stahlproduktion klimafreundlicher gestalten zu können, hatte der noch amtierende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Ende Mai dieses Jahres ArcelorMittal für seine Standorte in Eisenhüttenstadt und Bremen einen Förderbescheid über 1,27 Milliarden Euro zugesagt. Diese Mittel sollen in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion fließen.