Hamburg. Neuen Umfragen zufolge sind vor allem Menschen im Norden wieder zuversichtlicher beim Thema Geld. Was der Haspa-Chef dennoch anmahnt.

Trotz des zweiten Jahres mit negativem Wirtschaftswachstum in Folge hellt sich in Deutschland bei den Menschen die finanzielle Stimmung weiter auf. Das zeigen die jetzt vorliegenden Umfrageergebnisse des Vermögensbarometers 2024 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sowie eines Haspa-Trendbarometers anlässlich des 100. Weltspartages Ende dieses Monats. Damit setzt sich die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fort.

Die Mehrheit der Bevölkerung sei – Kriegen und Krisen zum Trotz – zuversichtlicher als vor zwölf Monaten und bewerte die eigene finanzielle Situation etwas besser, heißt es dort. Besonders gut stünden vor allem die Hamburger da, denn sie schätzen die eigene finanzielle Lage vergleichsweise am positivsten ein und gehen überwiegend auch von einer weiteren Verbesserung in den kommenden zwei Jahren aus.

Sparkasse: Hamburger sind besonders optimistisch im Hinblick auf Finanzlage

Geht es um die persönliche Finanzlage, bewerten 38 Prozent der Menschen in Deutschland ihre Möglichkeiten als „sehr gut“ oder „gut“. Ebenso groß ist der Anteil jener, die auf entsprechende Fragen immerhin „es geht“ antworten. Knapp ein Viertel der Bevölkerung bundesweit kommt indes nicht zurecht mit dem verfügbaren Geld.

Die Hamburger stufen ihre Finanzlage gemeinsam mit den Baden-Württembergern bundesweit am besten ein. 46 Prozent nennen sie „sehr gut“ oder „gut“. Im Vorjahr waren dies nur 38 Prozent. Lediglich 18 Prozent finden sie „(eher) schlecht“. 2023 waren das noch 28 Prozent.

Wie Haspa-Chef Vogelsang die Wirtschaft wieder in Schwung bringen will

Damit sich der positive Trend fortsetzen könne, seien nun jedoch einige Anstrengungen nötig, betont Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa: „Um unsere Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, müssen wir endlich die strukturellen Probleme in unserem Land angehen und die allgemeinen Rahmenbedingungen verbessern – von einer überbordenden Regulierung bis hin zu einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung.“

Darüber hinaus müsse gezielt in Wachstumsbereiche investiert werden, insbesondere in Bildung, Digitalisierung, den Gesundheitssektor sowie die Infrastruktur und den Klimaschutz. Es brauche dazu „eine Aufbruchstimmung aus vollem Herzen“.

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Dass die Hamburgerinnen und Hamburger „trotz aller dieser Herausforderungen zumindest in Bezug auf ihre Finanzen wieder positiver gestimmt“ sind, sei daher ein gutes Signal. „Wenn wir es richtig angehen und alle gemeinsam anpacken, wird Hamburg auch in Zukunft eine attraktive, wirtschaftlich erfolgreiche Stadt sein“, so Vogelsang.

Finanzlage: Zahl der Pessimisten gesunken, auch in Hamburg

An nötiger finanzieller Zuversicht mangelt es den meisten Menschen dabei nicht: So erwarten bundesweit 36 Prozent (Hamburg: 43 Prozent) in den kommenden zwei Jahren eine weitere Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Pessimisten weiter gesunken – in Hamburg auf 18 Prozent, bundesweit auf 22 Prozent. Allerdings: 2021, vor Beginn des Ukraine-Krieges, gingen bundesweit nur 13 Prozent der Menschen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden zwei Jahren verschlechtern werde.