Hamburg. Immobilien-Portal vergleicht durchschnittliche Gehälter und Angebotspreise in 65 deutschen Städten. Die Ergebnisse im Detail.
Kann ich mir heute noch Immobilieneigentum leisten? Die Beantwortung dieser Frage hängt vorrangig mit den am Wohnort gezahlten Gehältern und den dortigen Kaufpreisen zusammen. Wie diese zueinander im Verhältnis stehen, hat jetzt immowelt.de ermittelt. Ein Ergebnis: Hamburg steht in diesem Ranking ziemlich schlecht da und wird im negativen Sinne nur noch von München übertroffen.
Datenbasis für die Berechnung der einbezogenen Angebotspreise sind auf dem Portal inserierte Angebote in 65 ausgewählten deutschen Städten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die aktuellen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 1. Oktober 2024 wieder.
Immobilien Hamburg: Metropolen landen auf den letzten Plätzen
Die Daten für die Bruttogehälter am Wohnort (Stichtag hier: 31. Dezember 2023) stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Es handelt sich um Medianentgelte am Wohnort. Das bedeutet: Eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Untersucht wurden Städte im gesamten Bundesgebiet.
Das beste Verhältnis zwischen Löhnen und Immobilienpreisen gibt es demnach in einer Stadt im Osten sowie im Ruhrgebiet. Beliebte Metropolen wie Hamburg hingegen landen auf den letzten Plätzen, obwohl die Einwohner dort tendenziell besser verdienen. Allerdings ist Wohneigentum im Gegenzug auch um ein Vielfaches teurer.
Konkret: Hamburger verdienen laut der Untersuchung statistisch im Schnitt monatlich 4125 Euro brutto, die Angebotspreise für Eigentumswohnungen liegen bei durchschnittlich 5977 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt einen Leistbarkeitsfaktor von lediglich 0,69. Zum Vergleich: Platz eins im Ranking erreicht Chemnitz trotz eines niedrigen Durchschnittseinkommens von nur 3279 Euro. Die Kaufpreise betragen nämlich nur 1464 Euro pro Quadratmeter, was einen Faktor von 2,24 ergibt.
Immobilien Hamburg: Gehalt und Kaufpreis ergeben schlechten Faktor
Vergleicht man Hamburg mit anderen Metropolen, schneiden diese bis auf München alle etwas besser ab. In Frankfurt am Main zum Beispiel werden dank der Finanzindustrie 4594 Euro gezahlt, die Quadratmeterpreise in der hessischen Großstadt liegen bei 5652 Euro. Das ergibt einen Faktor von 0,81. Der gleiche Wert gilt auch für Berlin, wo das Durchschnittsgehalt 3955 Euro beträgt und der durchschnittliche Quadratmeterangebotspreis 4859 Euro. München ist Schlusslicht mit einem Faktor von 0,59 (Gehalt: 4865 Euro, Quadratmeter 8190 Euro).
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Und wie schneiden andere Städte im Norden ab? Ein eher ungünstiges Verhältnis von Gehalt zu Kaufpreis weisen Kiel (1,08/Platz 45), Lübeck (0,94/Platz 52) und Rostock (0,91/Platz 56) aus, auch Bremen ist mit Faktor 1,22 und Platz 31 nur im Mittelfeld angesiedelt. Ganz vorne hingegen liegen in puncto Leistbarkeit hinter Chemnitz Städte wie Gelsenkirchen (2,20), Duisburg, Herne und Oberhausen (alle 2,0).
Doch wie gesagt: Bei diesem Ranking geht es nur um finanzielle Leistbarkeit, nicht um die jeweilige Attraktivität oder die allgemeine Lebensqualität. Die spielt nur indirekt eine Rolle, weil sie die Immobilienpreise in die Höhe treibt.