Hamburg. Manches missfällt ihm, manches sei falsch. Sagt Jochen Gaues. Die Botschaft seines Instagram-Videos zum Abendblatt-Artikel ist eindeutig.

Es dauerte nur wenige Stunden, bis Bäcker Jochen Gaues öffentlich auf den Abendblatt-Bericht über das Verbraucherinsolvenzverfahren reagierte, in das er aktuell verstrickt ist. Am Sonnabend, dem Tag, an dem der Artikel darüber in der Printausgabe erschien, tauchte auf Gaues Instagram-Account ein Video von ihm dazu auf. Inzwischen ist es dort nicht mehr abrufbar.

Die unausgesprochene Botschaft des gut zweiminütigen Videos: Das kann mir alles nichts anhaben, ich bin weiterhin gut drauf. Manches an dem Bericht missfällt dem 58-Jährigen, manches sei falsch. Sagt jedenfalls Gaues.

Jochen Gaues überschuldet – so reagiert der Bäcker auf den Abendblatt-Artikel

Dass er mal wieder Thema auf der Titelseite des Abendblatts ist, scheint ihn zu freuen. „Ich weiß gar nicht mehr, wann das das letzte Mal war“, sagt er. Das Foto – es ist ein Symbolbild zweier Hände, die einen Laib Brot halten – findet er „eine Sauerei. Das ist nicht meins!“ Mehrfach fallen Begriffe aus dem Bereich der Fäkalsprache.

Dann sagt Gaues: „Also pflegen muss ich meine Frau nicht.“ Es ist offenbar die Reaktion darauf, dass das Abendblatt ihn mit zwei Sätzen zur Ursache der Privatinsolvenz zitiert hatte, in denen das Wort „pflegen“ nicht vorkommt. Sie lauten: „Meine Frau ist schwer krank. Ich kümmere mich um sie und konnte deshalb nicht viel arbeiten.“ So hatte er das dem Abendblatt wenige Tage vor der Veröffentlichung in einem Telefonat gesagt.

Jochen Gaues moniert: Ich trage eine andere Brille

Was dem Bäcker mit dem Händchen für Sylter Weißbrot und Selbstdarstellung ebenfalls nicht gefällt: Auf Seite 31 druckt das Abendblatt ein knapp zwei Jahre altes Foto von ihm. Er trage inzwischen eine andere Brille, moniert Gaues. Zum Beweis schwenkt er die Handykamera auf sein Gesicht. Das Brillengestell mit rundlichen Gläsern changiert farblich zwischen dunkelblau und violett. Mit sichtlich gespielter Empörung sagt Gaues, er verlange eine Gegendarstellung.

Jochen Gaues insolvent – Mietvertrag für 322-Quadratmeter-Haus endet in acht Monaten

Und die Angabe, er bewohne ein Haus mit 322 Quadratmeter Wohnfläche sei „schlecht recherchiert“. Während die Kamera durch die Wohnräume schwenkt, kommt eine Treppe nach oben ins Bild. Gaues sagt: „Allein hier unten sind es 322, weil sie vergessen haben, oben mitzuberechnen.“ Außerdem gebe es „unten“ noch eine Einliegerwohnung. Der bis zum 31. Mai 2025 befristete Mietvertrag für das Haus in Henstedt-Ulzburg (3400 Euro Kaltmiete pro Monat), das Gaues mit seiner Frau bewohnt, liegt dem Abendblatt vor. In ihm wird die Wohnfläche mit 322 Quadratmetern angegeben.

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Beim Abendblatt ging bis Montagabend keine Reaktion von Jochen Gaues zu dem Artikel und seinen Inhalten ein.