Hamburg. Milliarden-Unternehmen hat eine Vorstandsvorsitzende gefunden. Was in den vergangenen Monaten geschah, was aus ihrem Vorgänger wird.
Führungswechsel beim Hamburger Medizintechnik-Unternehmen Eppendorf. Christine Munz wird zum 1. Oktober den bisherigen Vorstandssprecher Wilhelm Plüster ablösen, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab. Knapp ein Jahr hat damit die Suche nach einer Nachfolgerin für die frühere Doppelspitze gedauert.
Die 53-Jährige hat in Freiburg Biochemie und Molekularbiologie studiert und an der Universität Heidelberg am Deutschen Krebsforschungszentrum zu Zell- und Tumorbiologie promoviert. Munz arbeitete unter anderem in unterschiedlichen Management-Positionen bei Roche Diagnostics und war zudem beim Diagnostik-Unternehmen Leica in führender Position tätig.
Nach einem Jahr Suche: Eppendorf bekommt eine neue Chefin
„Sie ist eine ausgewiesene und kompetente Managerin mit einer langjährigen Erfahrung in der Life-Science-Branche. Gemeinsam mit dem globalen Management-Team wird Frau Dr. Munz die erfolgreichen Aktivitäten von Eppendorf weiter voranbringen und gezielt ausbauen“, sagte Aufsichtsratschef Philipp von Loeper.
Ihr Vorgänger bei Eppendorf wird das Unternehmen nicht verlassen. Auf Nachfrage des Abendblatts hieß es, Plüster werde sich ab Oktober auf die „Optimierung eines wesentlichen Teils des Kerngeschäfts von Eppendorf“ konzentrieren. Dazu zähle der Bereich Laborverbrauchsmaterialien, zu dem Pipetten und Pipettenspitzen gehören, für die Eppendorf weltweit bekannt ist.
Eppendorf SE: Im Oktober 2023 verabschiedete sich die Doppelspitze
Aufsichtsratschef von Loeper bedankte sich bei Plüster für die Arbeit als Vorstandssprecher in den vergangenen Monaten. „Damit hat er nach mehr als zehn Jahren im Vorstand von Eppendorf einmal mehr seine große Verbundenheit mit dem Unternehmen zum Ausdruck gebracht. Wir freuen uns, dass er Eppendorf erhalten bleibt und künftig in anderer verantwortungsvoller Position im Unternehmen tätig sein wird.“
Plüster hatte das Amt im Oktober des vergangenen Jahres vorübergehend übernommen, weil die damaligen Co-Vorstandsvorsitzenden, Eva van Pelt und Peter Fruhstorfer, die Eppendorf SE überraschend verlassen hatten. „Im beiderseitigen Einvernehmen“, wie es damals hieß.
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Eppendorf wurde 1945 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Hamburg und Tochtergesellschaften in 32 Ländern. Der Life-Science-Spezialist beschäftigt weltweit mehr als 5000 Mitarbeiter und machte 2023 rund eine Milliarde Euro Umsatz. Neben Pipetten produziert und vertreibt das Unternehmen auch Zentrifugen und andere Geräte für Labore.