Hamburg. Tochterunternehmen Medrepair muss Arbeitnehmervertreter weiterbeschäftigen. Gewerkschaft Ver.di jubelt. Das ist der Hintergrund.
Die Schweizer Reederei MSC hat vor dem Arbeitsgericht Hamburg eine Niederlage erlitten. Ihre Firmentochter Medrepair muss einen Betriebsrat weiterbeschäftigen, dem sie aus Krankheitsgründen gekündigt hatte. Der Mann hatte dagegen geklagt.
Die zuständige Kammer habe die Kündigung als unwirksam erklärt, teilte ein Sprecher des Arbeitsgerichts am Donnerstagmittag mit. Auch sein Mandat als Betriebsratschef behält der Kläger vorerst.
Schlappe für Reederei MSC: Betriebsrat siegt vor Gericht
Das Gericht hat nun mehrere Wochen Zeit, eine schriftliche Urteilsbegründung zu verfassen. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil der Kläger bei der Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten mit der Geschäftsführung von Medrepair aneinandergeraten war. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg und Bremerhaven befasst sich mit der Reparatur von Containern.
Jubel bei Gewerkschaft Ver.di
Die Gewerkschaft Ver.di machte aus der Kündigung gar ein Politikum, weil sie ein typisches Verhalten der Reederei MSC in Sachen Arbeitnehmerrechte mutmaßt. MSC soll in Kürze 49,9 Prozent des Hafenkonzerns HHLA erwerben. Einen Großteil der Aktien hat das Unternehmen bereits an der Börse aufgekauft.
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Entsprechend groß war bei der Gewerkschaft die Freude nach dem Richterspruch. „Das ist eine hervorragende Nachricht“, sagte Lars Stubbe, zuständiger Gewerkschaftssekretär. „Damit folgt das Gericht unserer Auffassung. Wir haben immer gesagt, dass die Kündigung allein aus betriebspolitischen Gründen erfolgt ist. Die Strategie der Geschäftsführung, einen kritischen und engagierten Kollegen loswerden zu wollen, ist gescheitert.“
MSC erklärte, man wolle erst die schriftliche Urteilsbegründung abwarten. „Darüber hinaus möchten wir betonen, dass die zuständigen Arbeitnehmervertreter im Rahmen des Kündigungsprozesses konsultiert wurden und wir die Bestätigung des Betriebsrates erhalten hatten, dass dieser mit der Kündigung dieses Mitarbeiters einverstanden ist“, sagte ein Sprecher.