Hamburg. Am Airport ist die Vermietung von Flächen seit Corona schwieriger geworden. Wie die Lage ist und welche Pläne das Management verfolgt.

Burger King, die Pizzamarke White Monkey, das asiatische Straßenküchenkonzept Kaimug Taste Thai und ein weiteres Marché-Bistro – am Flughafen Hamburg ist die Restaurantszene nach der größten Gastronomieausschreibung der vergangenen zehn Jahre vor Kurzem durchgemischt worden.

„Wir sind in der Gastronomie voll vermietet“, sagte Lutz Deubel am Rande der Eröffnung im Gespräch mit unserer Redaktion. Er ist als Leiter des Center-Managements verantwortlich für die Vermarktung der Gastro- und Werbeflächen sowie der Shops – bei den für den Handel vorgesehenen Bereichen gibt es aber noch Leerstände.

Flughafen Hamburg: Mieter gesucht – gibt es bald einen Escape-Room?

Im Sicherheitsbereich sei derzeit eine Fläche frei. „Wir sind mit einem Interessenten auf der Zielgeraden“, so Deubel, der den Namen vor Vertragsabschluss nicht nennen wollte. Auf der Landseite gebe es hingegen sogar drei Leerstände, von denen zwei allerdings derzeit mit einer Zwischenlösung besetzt seien.

Eigentlich sollte Handel durch Handel ersetzt werden, lautete die Devise. Seit der Corona-Krise tut sich aber auch der Flughafen Hamburg schwer, neue Mieter für die Flächen zu finden. Weil der öffentliche Bereich auch von Nachbarn und Menschen genutzt wird, die Passagiere zum und vom Airport befördern, seien dort auch andere Nutzungen denkbar.

Flughafen Hamburg: Auch mit Miniatur Wunderland wurden Gespräche geführt

„Wir haben in der Vergangenheit auch mal mit dem Miniatur Wunderland gesprochen, ob die Spaß daran hätten, hier eine kleine Dependance zu machen“, sagte Deubel. Leider hätten sie abgesagt. Mit anderen Unternehmen der Freizeitwirtschaft spreche man hingegen weiter.

Lutz Deubel verantwortet am Flughafen das Centermanagement.
Lutz Deubel verantwortet am Flughafen das Centermanagement. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

„Wir haben mit einigen Escape-Room-Betreibern gesprochen, weil die teilweise auf kleineren Flächen Dinge möglich machen können.“ Bei dieser Spielart versuchen mehrere Teilnehmer zusammen zum Beispiel ein Rätsel zu lösen, um den Raum verlassen zu können. Die Gespräche mit den Anbietern liefen noch. Andere Bereiche, die während der Pandemie zum Impfen und Testen genutzt wurden, könnten in Büros umgewandelt werden.

Flughafen Hamburg: Früher gab es so gut wie nie Leerstände

Ziel sei es natürlich, alle der mehr als 30 Flächen so schnell wie möglich zu vermieten. „Früher haben wir so gut wie nie über Leerstände gesprochen“, sagte Deubel. Und wenn, dann seien diese nur kurzzeitig gewesen. Die Vermarktung sei nach Corona schwieriger geworden. „Aber im Vergleich zu anderen Handelsstandorten sind wir immer noch gut unterwegs“, sagte Deubel.

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Während früher Zehn-Jahres-Verträge Standard waren, würden heute immer stärker kürzere Verträge nachgefragt. Bei Erfolg würden diese verlängert. Die etwas höhere Fluktuation müsse für Passagiere und Kunden nicht schlecht sein, so Deubel: „Ein bisschen Abwechslung tut gut.“

Für den Flughafen Hamburg sind Mieten wichtige Erlösquelle

Für den Flughafen Hamburg sind die Mieten und Umsatzbeteiligungen eine wichtige Erlösquelle. Nach der Corona-Krise schreibt der Airport zwar wieder schwarze Zahlen. Von den im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegenden Gewinnen, die früher erzielt wurden, ist er aber noch ein großes Stück entfernt.