Hamburg. Statistikamt Nord beobachtet Entwicklung seit 2006. In Hamburg ist bei gleicher Qualifikation der Unterschied größer als bundesweit.
Es ist eine Veränderung in die richtige Richtung, wenn auch in kleinen Schritten. Der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern hat sich verringert. Das teilt das Statistikamt Nord mit, das den Zeitraum zwischen 2006 und 2023 ausgewertet hat. Demnach betrug das sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap in Hamburg in den vergangenen beiden Jahren 18 Prozent. Die Hansestadt liegt damit im Bundesschnitt.
Der durchschnittliche Bruttoverdienst bei Frauen in Hamburg lag im vergangenen Jahr bei 23,03 Euro pro Stunde, bei den Männern waren es 27,98 Euro. Der Unterschied beträgt 4,95 Euro. 2006 lag die Lücke bei 20 Prozent und war in den folgenden Jahren zunächst gestiegen, bevor sie seit 2012 kontinuierlich sinkt.
Hamburg: Niedrigere Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen
Hauptursache für den Verdienstunterschied sind nach Angaben des Statistikamts Nord die strukturellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So arbeiten Frauen beispielsweise häufiger als Männer in Branchen und Berufen (wie etwa Gesundheits- und Sozialwesen) sowie in Anforderungsniveaus, in denen schlechter bezahlt wird. Darüber hinaus sind Frauen häufiger in Teilzeit tätig, was ebenfalls mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht.
Es gibt aber auch einen unerklärten Teil des Verdienstunterschieds, den sogenannten bereinigten Gender Pay Gap. Dieser steht für den Verdienstunterschied, der besteht, auch wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vergleichbare Eigenschaften aufweisen.
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In den Jahren seit 2014 liegen für den sogenannten bereinigten Gender Pay Gap in Hamburg leicht schwankende Werte zwischen sechs und neun Prozent vor. 2023 lag der Wert bei sieben Prozent, was bedeutet, dass Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien pro Stunde durchschnittlich sieben Prozent weniger als Männer verdienten. Für Deutschland insgesamt lag dieser Wert 2023 bei sechs Prozent.
Gehaltsunterschiede in Schleswig-Holstein geringer
In Schleswig-Holstein liegt die Lücke bei insgesamt niedrigeren Durchschnittsverdiensten in Hamburg beim unbereinigten Gender Pay Gap wie schon in den Jahren 2021 und 2022 auch 2023 erneut bei zwölf Prozent. Der bereinigte Wert beträgt wie in Hamburg sieben Prozent.