Hamburg. Studie des Hamburger Karriere-Netzwerkes Xing mit überraschenden Ergebnissen. Es geht auch um Gesundheitsvorsorge und Homeoffice.
Frauen und Männer haben unterschiedliche Bedürfnisse, wenn es um die Bedingungen am Arbeitsplatz geht, wie eine Forsa-Umfrage zeigt, die das Hamburger Karriereportal Xing in Auftrag gegeben hat. 3200 Menschen aus Deutschland nahmen daran teil, 1534 davon Frauen. Besonders bei den Themen Gesundheitsvorsorge, flexible Arbeitszeit und dem Umgang mit psychischer Gesundheit sind Frauen und Männer unterschiedlicher Meinung.
So sprechen sich 66 Prozent der Frauen für flexible Arbeitszeitmodelle aus – das sind zehn Prozentpunkte mehr als bei Männern. Außerdem findet jede zweite Beschäftigte (47 Prozent) die Möglichkeit wichtig, im Homeoffice arbeiten zu können.
Auch Angebote für die psychische Gesundheit finden Frauen bedeutender als Männer: 43 Prozent der Arbeitnehmerinnen halten einen Job mit entsprechenden Bedingungen für attraktiv. Bei den befragten Männern ist das laut Xing nur bei 28 Prozent der Fall. Frauen achten darüber hinaus stärker auf die Gesundheitsvorsorge. Während 38 Prozent der Frauen bei einem Arbeitgeber Wert auf die Prävention von Krankheiten legen, gibt das nur ein Viertel der Männer an.
„Stille Kündigung“: Warum Arbeitgeber Gehaltsverhandlungen mit Frauen forcieren sollten
„Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und ein Engagement für die mentale Gesundheit sind für Frauen unverhandelbar. Wer das nicht bietet, ist für viele Frauen dauerhaft kein attraktiver Arbeitgeber“, sagt dazu Xing-Chefin Petra von Strombeck.
Interessant sind auch die Ergebnisse im Hinblick aufs Gehalt: Mit 48 Prozent gibt fast jede zweite Frau an, dass sie sich unangemessen bezahlt fühlt. Doch nur sechs Prozent der Frauen fragen laut Xing jährlich nach einem höheren Gehalt. Bei Männern macht das ungefähr jeder Zehnte.
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„Frauen fragen seltener als Männer nach mehr Geld. Weitsichtige Arbeitgeber berücksichtigen das und sprechen Gehaltsfragen daher proaktiv an, um eine stille Kündigung zu vermeiden“, sagt Petra von Strombeck. „Denn viele, die sich monetär nicht wertgeschätzt fühlen, werden perspektivisch den Job wechseln.“