Hamburg. Neue Zahlen für Deutschland und die Hansestadt. Das große Gehaltsplus im vergangenen Jahr hat allerdings einen ärgerlichen Haken.

Arbeitskämpfe, Streiks und Warnstreiks im vergangenen Jahr haben sich für viele Beschäftigte in Deutschland ausgezahlt. Die Löhne und Gehälter hierzulande sind kräftig gestiegen. Das geht aus dem neuen Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Demnach standen Ende 2023 im Schnitt 3796 Euro brutto auf der monatlichen Gehaltsabrechnung von Vollzeitbeschäftigten hierzulande. Das waren 150 Euro oder 4,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Gehalt im Job: Hamburger verdienen am meisten

Die jetzt veröffentlichten Zahlen für 2023 zeigen auch, dass weiterhin große Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen. So verdienten Männer im Schmitt 3930 Euro, Frauen hingegen 3563 Euro. Die gute Nachricht für Hamburgerinnen und Hamburger: Sie verdienen bundesweit am besten.

Frau mit Euroscheinen
Gehalt im Job: Frauen, die Vollzeit arbeiten, verdienen weiter weniger als Männer. Im Schnitt sind es 367 Euro brutto im Monat. © Alexandr - stock.adobe.com | stock.adobe.com

Bei Angestellten und Arbeiterinnen in der Hansestadt stehen im Schnitt 4304 Euro brutto auf der Monatsabrechnung. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 177 Euro mehr. Prozentual legten Löhne und Gehälter mit knapp 4,3 Prozent etwas stärker zu als bundesweit.

Die Arbeitsagentur ermittelt jedoch keine Durchschnittsgehälter, sondern das sogenannte Mediangehalt. Das bedeutet: Jeweils die Hälfte der Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte verdient weniger.

In der Rangliste der Bundesländer (siehe Tabelle) folgen hinter Hamburg auf Platz eins Baden-Württemberg (4134 Euro) und Hessen (4087). Am wenigsten verdienen Beschäftigte in den ostdeutschen Ländern Sachsen-Anhalt (3152 Euro), Thüringen (3109) und Mecklenburg-Vorpommern (3098 Euro brutto pro Monat).

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Das deutliche Plus auf der Gehaltsabrechnung hat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer allerdings einen Haken: Unter dem Strich hatten sie letztlich doch weniger Geld zur Verfügung. Denn die Gehaltssteigerungen um mehr als vier Prozent wurden durch die Inflationsrate von im Schnitt 5,9 Prozent im vergangenen Jahr mehr als aufgefressen.

Gehalt in Hamburg: So wurde gerechnet

Das gilt auch, wenn der Arbeitgeber zusätzlich zu einem höheren Grundlohn auch noch eine einmalige Corona-Sonderzahlung überwiesen hat, wie sie zuletzt vielfach vereinbart wurde. Dieser bis zu einer Höhe von 3000 Euro pro Jahr steuerfreie Bonus ging in die Statistik mit ein. Sie basiert auf den von den Arbeitgebern gemachten Gehaltsangaben an die Sozialversicherungen. Berücksichtigt wurden dabei alle Monatsgehälter von bis zu 7300 Euro brutto in Westdeutschland sowie 7100 Euro brutto in Ostdeutschland.