Hamburg. Es ist die vorerst letzte Chance, das weltgrößte Kreuzfahrt-Segelschiff in Hamburg zu sehen. Die Details – und was noch im Hafen los ist.
Kreuzfahrtfans dürften sich in den kommenden Tagen in eine Zeit vor mehr als 100 Jahren versetzt fühlen, als der Hamburger Hafen regelmäßig von großen Windjammern geentert wurde. Gleich zweimal wird die „Sea Cloud Spirit“ in dieser Woche an der Überseebrücke festmachen, am Dienstag, 9. Juli, um 7 Uhr, und am Sonnabend, 13. Juli, auch um 7 Uhr. Zwischendurch macht das derzeit größte von Hand gesegelte Kreuzfahrtschiff der Welt noch eine Minireise nach Sylt.
Am Abend des 13. Juli, um 19 Uhr wird sich der Großsegler aus Hamburg wieder verabschieden, entlang der Delegationsstrecke bis zur Elbmündung mit seinem schneeweißen Anstrich die Blicke auf sich ziehen, danach nach Backbord drehen und unter Segeln die Atlantikküste entlang bis Bilbao in Nordspanien fahren. Unter voll gesetzten Segeln – die Segelfläche ist doppelt so groß wie bei der „Gorch Fock“ – kann die „Sea Cloud Spirit“ bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell werden.
„Sea Cloud Spirit“ sagt Hamburg für lange Zeit Tschüss
Im Innern des Schiffes gibt es den gewohnten Luxus – inklusive der goldenen Wasserhähne in den Bädern. Spanien, Portugal und die Azoren werden die bevorzugten Reiseziele des 138 Meter langen Windjammers sein, bevor er im September seine Kreuzfahrten ins Mittelmeer verlegt. Im November bricht das Dreimast-Vollschiff zur Reise in die Karibik auf. Im März 2025 wird es dann wieder Richtung Europa segeln. Ein Besuch in Hamburg ist aber 2025 nicht vorgesehen.
58 Meter kürzer als die „Sea Cloud Spirit“ und von den Deckaufbauten viel kleiner ist die „Swiss Ruby“, aber sie hat etwas mit dem Segler gemeinsam: Auch das Flusskreuzfahrtschiff wird in dieser Woche zweimal den Hamburger Hafen anlaufen: am Sonntag, 7. Juli, um 9 Uhr morgens, und am Freitag, 12. Juli, um 20.30 Uhr abends.
Weltgrößtes Kreuzfahrt-Segelschiff nimmt Kurs auf Bilbao
Bei der „Swiss Ruby“ ist die Chance größer, sie noch einmal in diesem Jahr in Hamburg zu begrüßen. Nach derzeitigem Stand soll sie am Donnerstag, 5. September, um 11.30 Uhr in der Hansestadt festmachen – wie bei allen vorherigen Anläufen auch am Kreuzfahrtterminal Steinwerder.
Zu Gast sein werden innerhalb einer Woche auch die beiden großen Schwesterschiffe von Aida Cruises: die „AIDAperla“ kommt am Montag, 8. Juli, um 8 Uhr nach Steinwerder zum Gästewechsel und wird Hamburg wieder um 18 Uhr verlassen. Die ein Jahr ältere „AIDAprima“ ist dann für Sonnabend, 13. Juli, 8 Uhr, angemeldet. Beide Schiffe sind 300 Meter lang und für insgesamt 4350 Passagiere zugelassen. Es sind die einzigen Schiffe der sogenannten Hyperion-Klasse.
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Hamburger Hafen: Neues Containerschiff „CMA CGM Grace Bay“ kommt erstmals nach Hamburg
Im Containerhafen wird es in dieser Woche dann Zeit für eine Plaketten-Übergabe. Am Containerterminal Eurogate ist nämlich schon wieder ein Erstanlauf zu verzeichnen. Die „CMA CGM Grace Bay“ ist erst am 22. Mai in den Dienst gestellt worden und befindet sich auf der Jungfernfahrt. Eine feierliche Zeremonie werde es aber nicht geben, sagte die Deutschland-Chefin von CMA CGM, Mirja Nibbe, dem Abendblatt. „Es kommen derzeit so viele neue Schiffe auf den Markt, dass wir dieses Mal darauf verzichten.“
Am Mittwoch, 10. Juli, soll der Frachter laut Segelliste in Hamburg anlegen, etwa 1600 Container löschen, genauso viele laden und zwei Tage später, am Freitag, 12. Juli, um 15 Uhr, die Leinen wieder losmachen. Das Containerschiff der französischen Reederei CMA CGM kann 15.000 Standardcontainer tragen. Die „CMA CGM Grace Bay“ ist 336 Meter lang, 51 Meter breit. Wie fast alle Neubauten derzeit wird sie mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben.