Hamburg. Melanie Leonhard verweist auf Gutachten und findet klare Worte bezüglich eines möglichen Beihilfe-Verfahrens der Europäischen Kommission.

Hat der Senat sich beim Verkauf von Anteilen des Hafenunternehmens HHLA an die Schweizer Reederei MSC über den Tisch ziehen lassen, wie es von einigen Oppositionspolitikern immer wieder heißt? Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard hat dies im aktuellen Abendblatt-Podcast „Hamburg am Morgen“ klar verneint und den festgelegten Preis von 16,75 Euro pro HHLA-Aktie verteidigt.

Der Börsenkurs habe kurz vor dem Deal mit MSC zum Teil bei unter elf Euro gelegen. Zudem brauche die HHLA dringend Geld, um sich neu auszurichten. Investitionen in die Hafen-Infrastruktur und in Terminals seien notwendig. „Es hat ja nicht umsonst mehrere Preis-Gutachten gegeben, die allesamt zu dem Ergebnis gekommen sind, der Preis ist fair und angemessen und spiegelt auch die Situation, in der sich das Unternehmen gegenwärtig befindet, gut wider“, so Leonhard.

HHLA/MSC-Deal: Wirtschaftssenatorin verteidigt Kaufpreis

Eine Verzögerung des MSC-Deals erwartet die Senatorin nicht, auch nicht mit Blick auf die Beihilfe-Beschwerden, welche der Europäischen Kommission vorliegen. Obwohl die Beschwerden nach Abendblatt-Informationen zumindest geprüft werden, gibt sich Leonhard gelassen. „Wir haben keine Erkenntnisse darüber, dass die EU-Kommission gegenwärtig ein Verfahren eröffnen wird.“

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Tatsächlich hat sich die Europäische Kommission bei mindestens einem der Beschwerdeführer gemeldet und mitgeteilt, dessen Einwände gegen den Deal zu prüfen. Dabei handelt es sich um den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten und Hafenexperten, Götz Wiese. Er soll nun mitteilen, ob er seine HHLA-Aktien noch halte, wie hoch der Schaden pro Aktie aus seiner Sicht sei und wie sich der Teilverkauf an MSC auf seine Position als Hapag-Lloyd-Aktionär auswirken würde.

Weitere Wirtschaftsthemen

Auch bezüglich der geplanten entscheidenden Abstimmung über den Deal in der Bürgerschaft am 10. Juli erwartet Leonhard keine Verzögerung: „Im Moment haben wir keine Erkenntnisse, dass das anders kommen könnte.“