Hamburg. Vor endgültiger Zustimmung zum HHLA-Deal: Zusätzlicher Fernostdienst kommt in die Hansestadt. Was im Detail dahintersteckt.

Die Schweizer Reederei MSC erweitert ihre Handelsbeziehungen mit dem Hamburger Hafen. Neben dem „Swan“-Dienst, der China mit dem Ostseeraum verbindet und seit Anfang Juni auch Hamburg anläuft, hat der Schifffahrtskonzern eine neue Linienverbindung von China nach Großbritannien gestartet, die ebenfalls in Hamburg Station machen wird.

Der neue „Britannia“-Dienst wird mit wöchentlichen Abfahren Shanghai, Vung Tau in Vietnam und Liverpool miteinander verbinden. Die Schiffe laufen dabei auch Rotterdam, Antwerpen und eben Hamburg an.

MSC: Schweizer Reederei bringt weiteren Liniendienst nach Hamburg

Dies unterstreiche die strategische Bedeutung, die Hamburg für die Reederei habe, teilte MSC am Montag mit. „Hamburg ist einer unserer Heimathäfen und war schon immer von großer Bedeutung für MSC. Wir freuen uns, dass wir mit der Aufnahme der Swan- und Britannia-Dienste unser Geschäft in Hamburg deutlich ausbauen und den Frachtumschlag im Hafen steigern können. Dies ist nur ein Schritt in der langfristigen Wachstums- und Investitionsgeschichte, die wir in Hamburg schreiben möchten“, sagte der Deutschlandchef von MSC, Nils Kahn.

Die Entscheidung sei auch vor dem Hintergrund eines soliden zweistelligen Wachstums im deutschen Containergeschäft von MSC in der ersten Jahreshälfte 2024 gefallen, teilte die Reederei mit, ohne dieses näher zu quantifizieren.

MSC verspricht, mehr Ladung nach Hamburg zu bringen

Wie berichtet, hat die Mediterranean Shipping Company, hinter der der italienische Geschäftsmann Gianluigi Aponte steht, mit dem Hamburger Senat einen Vertrag zur Neuordnung des Hamburger Hafenkonzerns HHLA geschlossen. MSC soll bis zu 49,9 Prozent an dem Unternehmen erhalten. Die Stadt behält die Mehrheit von 50,1 Prozent.

Im Gegenzug will MSC seine Deutschlandzentrale in der Hamburger HafenCity bauen und mehr Ladung nach Hamburg bringen: von 2030 an eine Million Standardcontainer pro Jahr. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Bürgerschaft zustimmt.

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Zudem hat die Reederei mit der Hafenbehörde Hamburg Port Authority eine Vereinbarung über die Versorgung ihrer Schiffe mit Landstrom während der Liegezeit im Hamburger Hafen geschlossen. MSC sei die erste Reederei, die sowohl für ihre Kreuzfahrtschiffe als auch für ihre Frachter Strom aus der Steckdose beziehen wird. Über den neuen Swan-Dienst will die Reederei auch vermehrt Schiffe mit sogenannten Dual-Fuel-Motoren nach Hamburg bringen, die auch mit dem weniger umweltschädlichen Flüssigerdgas (LNG) betankt werden können. MSC ist die weltweit führende Reederei und betreibt eine Flotte mit mehr als 800 Schiffen.