Hamburg. Bereits zum zweiten Mal wird dem Unternehmen Lemonaid vorgehalten, die Getränke enthielten zu wenig Zucker.
Ein Streit um den Zuckergehalt der Hamburger Lemonaid-Limonaden bedroht den Hersteller aus St. Pauli. Bereits zum zweiten Mal wird Lemonaid vorgehalten, die Getränke enthielten zu wenig Zucker. Aktuell wirft das Amt für Verbraucherschutz der Stadt Bonn den Hamburgern vor, dass ihre „Lemonaid Maracuja weniger als die in den sogenannten Leitsätzen für Erfrischungsgetränke für Limonaden vorgeschriebenen ,mindestens sieben Gewichtsprozent‘ Zucker enthält“. Das teilte jetzt Christopher Owen von Lemonaid mit und spricht von „Behördenirrsinn ohne Ende“. Es handele sich um „eine Vorgabe ganz im Sinne der konventionellen Lebensmittelindustrie – und gleichzeitig im krassen Gegensatz zu wohlklingelnden Verlautbarungen der Politik“, ergänzt der Marketingchef.
Owen beschreibt das folgende Ringen um den Zuckergehalt in Lebensmitteln: Begleitet von viel Presserummel habe Bundesernährungsministerin Julia Klöckner die „Nationale Strategie zur Reduktion von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten“ verabschiedet. Starker gesellschaftlicher Widerstand sei bereits die Folge der Lemonaid-Abmahnung von 2019 gewesen – und auch die Politik habe sich letztlich bewegt.
Hamburgs Ex-Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hatte angekündigt, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, „dass die Leitsätze für Lebensmittel hinsichtlich möglicher gesundheitsschädlicher Mindestgehalte überprüft werden“. Lebensmittel mit wenig Zucker sollten nicht bestraft werden, „sondern der Normalfall sein“. Manager Owen von Lemonaid, die Bio-Limonaden aus frischem Saft und mit Zutaten aus fairem Handel produzieren und gemeinnützige Projekte in den Anbauländern unterstützen, bilanziert enttäuscht das Ergebnis der Debatte: „Passiert ist aber ganz offensichtlich nichts.“