Hamburg. Die Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe am Anleger in der HafenCity wird erst ein Jahr später als gedacht fertig. Die Gründe.
Der Hamburger Hafen macht mit dem Ausbau der Landstromversorgung für Schiffe ernst, muss aber mehr Zeit einplanen ala ursprünglich gedacht. So verschiebt sich die Installation der Stromversorgung für Containerschiffe um etwa ein halbes Jahr auf Ende 2022. Der Anschluss am Kreuzfahrtterminal Steinwerder wird auch Ende 2022 fertig und damit ein dreiviertel Jahr später als geplant. Die Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe am Anleger in der HafenCity wird erst ein Jahr später als gedacht – Ende 2023 – stehen. Das geht aus einer Drucksache des Senats hervor.
Die für die Planung zuständigen Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) gibt unterschiedliche Gründe für die Verschiebung an. So war bisher geplant, für die Energieversorgung von Frachtschiffen an den drei Containerterminals Burchardkai, Tollerort (beide HHLA) und Eurogate eine große Umformeranlage zu bauen, in welcher der Strom aus dem Hamburger Mittelspannungsnetz von 10.000 Volt auf die von Schiffen benötigte Spannung von 6600 Volt gebracht wird. Doch HPA-Geschäftsführer Jens Meier hat sich dagegen entschieden.
Kreuzfahrtschiffe: Verzögerungen haben mit Überseequertier-Ausbau zu tun
Jetzt bekommt jedes Terminal eine eigene Stromumformungsstation. Das vermindert die Störanfälligkeit erheblich. Wenn es an einer Stelle zu einem Stromausfall kommt, ist dann nicht der ganze Hafen betroffen. Zudem können so mehr Containerfrachter gleichzeitig mit Landstrom versorgt werden.
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Die deutliche Verzögerung beim Anschluss für Kreuzfahrtschiffe in der HafenCity ist hingegen dem schleppenden Ausbau des Überseequertiers geschuldet. Die Anlage kann erst in Betrieb genommen werden, wenn das neue Kreuzfahrtterminal steht. An den Gesamtkosten für alle Anschlüsse von 74 Millionen Euro ändert sich nichts.
Die HPA treibt die Landstromversorgung im Hafen voran, weil damit schädliche Klimagase und die Luftverschmutzung im Hafen gemindert wird. Schiffe können während ihrer Liegezeit ihre Dieselmotoren abstellen.