Hamburg. Die Union Investment erwirbt das markante Gebäudeensemble an der Willy-Brandt-Straße. Was die Investoren nun vorhaben.
Das ging schnell: Erst vor wenigen Tagen berichtete das Abendblatt exklusiv darüber, dass die Beschäftigten der Reederei Hamburg Süd noch in diesem Jahr aus ihrem markanten Glasbau an der Willy-Brandt-Straße an den Rödingsmarkt 16 ziehen.
Nun gab die Fondsgesellschaft Union Investment bekannt, dass sie die alte Hamburg-Süd-Zentrale vom Eigentümer Oetker erworben hat. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Union Investment will das Gebäude neu vermieten. Es geht um Büroflächen von insgesamt 18.600 Quadratmeter. Eine Sprecherin sagte dem Abendblatt, dass man sich sowohl eine Komplettvermietung an einen einzigen Interessenten, als auch eine kleinteiligere Vermietung vorstellen könne.
Nachfrage nach Büros in Hamburg ist aktuell eher mäßig
Aktuell ist die Nachfrage auf dem Hamburger Büromarkt allerdings eher gering. Nach einer Studie der Immobiliendienstleister von Engel & Völkers Commercial aus dem Januar lag der Flächenumsatz im vergangenen Jahr in Hamburg bei lediglich 345.000 Quadratmetern. Das war ein Rückgang gegenüber 2019 von 37 Prozent.
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So wurden in der Hansestadt 2020 so wenige Büroflächen vermietet wie zuletzt 2003. Hauptgrund für diese negative Entwicklung war die Pandemie und ihre Folgen. Denn viele Unternehmen dürften mit Blick auf Corona Investitionen und Anmietungen zurückgestellt haben. Schließlich befinden sich noch immer viele Beschäftigte im Homeoffice – und es ist unklar, wann und ob sie zu einem späteren Zeitpunkt in ihre Büros zurückkehren.
Hamburger Gebäude steht unter Denkmalschutz
Bei Union Investment ist man allerdings zuversichtlich, dass die Immobilie auf eine rege Nachfrage treffen wird. Das Hamburg-Süd-Gebäude habe wegen der Innenstadtlage, guten Verkehrsanbindung und flexiblen Grundrisse, das Potenzial „eine weitere Erfolgsgeschichte in unserem Heimatmarkt Hamburg“ zu schreiben, sagte Union-Investment-Manager Wolfgang Kessler.
Als zusätzlicher Vorteil bei der Vermietung könnte sich erweisen, dass der gut sichtbare Bau erst vor wenigen Jahren energetisch und technisch komplett saniert sowie um ein siebengeschossiges modernes Bürogebäude erweitert wurde. Mit Ausnahme des flacheren Neubaus steht der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz.