Hamburg. Obwohl der Kraftstoff im Preis enthalten ist, bleiben die Grundtarife zunächst unverändert. Wieso die Anbieter nicht mehr verlangen.

Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges hat sich Benzin (Super E10) in der Spitze um fast 25 Prozent verteuert. Doch obwohl die Kraftstoffkosten in den Preisen von Carsharing-Anbietern wie Miles und Share Now inbegriffen sind, steht nach Angaben der Unternehmen keine generelle Verteuerung bevor.

„Aktuell planen wir nicht, unsere Preise anzupassen“, teilte dazu ein Sprecher von Share Now mit. Immerhin schon 500 der rund 1100 in Hamburg zur Verfügung stehenden Fahrzeuge hätten zudem Elektroantrieb. Von Sixt Share heißt es, die Preise seien „seit jeher dynamisch und variieren je nach Tageszeit und Auslastung“, man wolle das Niveau „jedoch zunächst so lange wie möglich stabil halten“. Der Anteil der E-Fahrzeuge in der Flotte liege in Deutschland bei einem Drittel.

Benzinpreise berührt Carsharing-Kosten noch nicht

Miles hat nach Angaben einer Firmensprecherin bei knapp drei Prozent der Tagespakete schon Ende Februar „leichte Anpassungen vornehmen müssen“. Preisschwankungen beim Benzin seien „grundsätzlich normal“, doch wenn die Preise „dauerhaft auf dem jetzigen Level bleiben oder weiter steigen“, könne es sein, dass weitere Tarife folgen werden. Generell gelte allerdings für alle Autonutzer, ob privat oder gewerblich: „Benzinkosten sind ein offensichtlicher Preisfaktor, aber auch der Wertverlust, Steuern, Versicherung und Werkstattkosten gehören dazu und werden häufig unterschätzt.“

Auch die Preise für E-Auto-Ladestrom, der ebenfalls in den Carsharing-Tarifen inbegriffen ist, sind bereits von verschiedenen großen Stromanbietern angehoben worden, andere – wie zuletzt Hamburg Energie – haben das angekündigt. Dies geschieht aber schon seit Sommer vergangenen Jahres als Folge der allgemeinen Verteuerung im Energiesektor, unabhängig vom Ukraine-Krieg. Die Volkswagen-Tochter WeShare, die in Hamburg mit einer reinen E-Auto-Flotte von 800 Fahrzeugen des Typs VW ID.3 aktiv ist, plant „vorerst“ keine konkreten Preisschritte, schränkt aber ein: „Abhängig von der weiteren Kostenentwicklung ist eine preisliche Anpassung nicht ausgeschlossen.“

Autos von Sixt Share jetzt über Free-Now-App buchbar

Unterdessen kündigte Sixt Share eine Kooperation mit der Hamburger Mobilitätsplattform Free Now an: In einer zunächst auf sechs bis zwölf Monate angelegten Pilotphase kann man Fahrzeuge der Sixt-Share-Flotte in Hamburg, Berlin und München über die Free-Now-App buchen. Verlaufe die Pilotphase erfolgreich, beabsichtige man, die Zusammenarbeit in Zukunft noch auszubauen.

Für Buchung und Bezahlung müssten die Benutzer keinen neuen Account anlegen, diese Schritte erfolgten wie gewohnt über das bestehende Kundenkonto, heißt es. In der Free-Now-App sind damit nun Angebote für Carsharing, klassische Taxis, Mietwagen mit Fahrer, aber auch für E-Roller, E-Mopeds und E-Bikes gebündelt.