Hamburg. Hamburger Traditionsreederei plant zum 175. Geburtstag viele Veranstaltungen – der Startschuss fiel am Freitag im Rathaus.

Wer seit 175 Jahren besteht, kann auf eine lange Tradition zurückschauen. Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd geht es so und hat beschlossen, diese lange Zeit auch mit einer möglichst langen Feier zu begehen. So sind in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche Einzelveranstaltungen geplant, die bis Oktober andauern werden. Am 27. Mai, dem eigentlichen Geburtstag gibt es eine feierliche Zeremonie für die Mitarbeiter im Hauptsitz, dem Ballinhaus.

Die zentralen Festlichkeiten finden zwischen dem 2. und 4. Juni statt. Sie starten mit einer Manager-Konferenz, zu der 150 Führungskräfte der Reederei aus aller Welt anreisen. Am Tag darauf gibt es ein Mitarbeiterfest im Schuppen 52 mit 2000 Gästen, bei dem Lotto King Karl („Hamburg, meine Perle“) auftreten wird. Am 4. Juni kommt es dann zu einem internationalen betriebsinternen Fußballturnier mit 20 Mannschaften, inklusive Siegerehrung am Abend mit 1500 Gästen im Hofbräuhaus.

Hapag-Lloyd: Hamburger Reederei mit Senatsempfang gefeiert

Den Anfang aber machte am Freitagnachmittag ein Senatsempfang im Rathaus mit 350 Gästen, darunter auch die beiden größten Anteilseigner an der Reederei, der chilenische CSAV-Eigentümer Andrónico Luksic und Klaus Michael Kühne, die beide von ihren Ehefrauen begleitet wurden. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte in seiner Rede erneut, dass Hamburg nicht daran denke seine Anteile an der Reederei zu verkaufen: „Die Hansestadt bleibt Ankeraktionär“ und hatte eine Überraschung dabei: Tschentscher überreichte dem Aufsichtsratschef Michael Behrendt und dem Vorstandsvorsitzenden Rolf Habben Jansen stellvertretend für alle Mitarbeiter der Reederei, die Ehrenmedaille der Hansestadt, den Portugaleser.

Behrendt ging in seiner Rede auf die wechselvolle Geschichte des Unternehmens ein. „Vielleicht ist dies das Geheimnis des Erfolgs von Unternehmen, die ein so reifes Alter erreichen: niemals stehen bleiben, immer für Veränderungen offen sein.“ Vorstandschef Rolf Habben Jansen ergänzte, Hapag-Lloyd stelle mit seinen Partnerreedereien bereits 50 Prozent des Containerumschlags im Hamburger Hafen und wolle noch weiterwachsen: „Hamburg war, ist und bleibt unsere Heimatstadt. Insofern ist es folgerichtig, dass die erste Veranstaltung unseres Jubiläums hier im Rathaus stattfindet.“

Hamburger Reederei Hapag-Lloyd will sich bedanken

Anschließend überreichte Habben Jansen den mit 50.000 Euro dotierten Albert-Ballin-Preis für globales Handeln an die nigerianische Umweltaktivistin Priscilla Achakpa. Sie ist Geschäftsführerin des Women Environmental Programme, einer gemeinnützigen Organisation.

Dass die Reederei überhaupt ihr 175-jähriges Bestehen feiern kann, hat sie nicht zuletzt der Stadt zu verdanken. Diese ist mit rund 1,1 Milliarden Euro an dem Unternehmen beteiligt und hat mit Kühne und CSAV eine Allianz gebildet, um Hapag-Lloyd vor einem Verkauf zu retten. Deshalb will sich die Reederei auch bei den Hamburgern bedanken. Mit einem Tag der offenen Tür im August. Das Datum steht noch nicht fest.