Hamburg. Gründer Christian Kuper schockt seine Kunden – aber nur kurz. Das Hamburger Unternehmen streicht den Namenszusatz. Was dahinter steckt.
Vor zehn Jahren gründete Christian Kuper die Hamburger Burgerkette Vincent Vegan. Auf die Verwendung tierischer Produkte verzichten er und sein Kompagnon Topias Rohde in ihren Restaurants. Nun gibt es eine grundlegende Neuerung. Man habe fast ein Jahr lang überlegt, sagt Kuper in einem auf den Social-Media-Kanälen veröffentlichten Video und spricht einen Satz aus, der die Kunden zunächst wohl schocken wird.
„Wir haben uns entschlossen, nicht länger vegan sein zu wollen.“ Pause. Allerdings beziehe sich das nur auf den Namen der Kette. Grundsätzlich bleibe man vegan, es ändere sich nur der Name, so Kuper: „Wir streichen nämlich das Wort Vegan aus Vincent Vegan und sind damit zukünftig nur noch Vincent.“
Hamburger Burgerkette Vincent Vegan ist plötzlich nicht mehr Vegan
Wer auf der Webseite der Firma klickt, sieht dort nun ein schwarzes Vincent und dahinter ein schwarz-gelbes V, das neue Logo. Die Identität wolle man erhalten, sagt Kuper. Schließlich habe man ein Teilziel erreicht, „nämlich den Veganismus in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren“. Daher müsse man das Wort Vegan nicht mehr im Firmennamen behalten.
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Die Kette betreibt bundesweit sieben Filialen, darunter drei in der Hansestadt. Man habe sich mittlerweile an hochfrequentierten Standorten wie dem Hamburger und Leipziger Hauptbahnhof etabliert. „Vielleicht kommt bei uns der eine oder andere mehr rein, wenn er das Wort vegan nicht direkt sieht“, sagt Kuper und ergänzt: „Das ist auch die Überlegung, muss man ehrlich sagen.“
Gründer Kuper verspricht: In Richtung Fleischkonsum wird es nicht gehen
Vincent bleibe, er werde nur offener und greifbarer für jeden Menschen. Mehr ändere sich nicht. Kunden könnten auch weiterhin Vincent Vegan sagen. „Das bleibt Euch überlassen“, sagt Kuper und beruhigt seinen Kunden: „Es wird keine Abzweigung geben, die in Richtung Fleischkonsum geht – so viel kann ich Euch versprechen.“