Hamburg. Analyse der Wertentwicklung zwischen 2010 und 2020 zeigt: Es war ein herausragendes Jahrzehnt für Hauseigentümer in Hamburg.
Im vergangenen Jahrzehnt haben Hamburger mit ihren Immobilien eine glänzende Wertentwicklung erlebt. Daran ändern auch die jüngsten Preisrückgänge nichts, an denen manche Eigentümer verzweifeln. Doch wer in Hamburg seit Jahren ein Einfamilien- oder ein Reihenhaus sein Eigen nennen kann, hat keinen Grund zur Sorge: Im Wert haben sich die privaten Immobilien in zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die jährlichen Renditen schlagen andere Anlageformen wie Aktien oder Gold.
Immobilien Hamburg: So stark ist der Wert binnen zehn Jahren gestiegen
Das geht aus einem Zehnjahresvergleich des Hamburger Gutachterausschusses für die Jahre 2010 bis 2020 hervor, der die tatsächlichen Immobilienpreise anhand von Kaufverträgen ermittelt. Auch wenn der Vergleich 2020 endet, ist die Aussagekraft für langjährige Immobilienbesitzer heute nicht eingeschränkt.
Denn nach 2020 sind die Immobilienpreise und -werte zunächst weiter gestiegen, bevor sie ab Sommer 2022 wieder etwas gesunken sind. Das bestätigen auch die tatsächlichen Werte für 2023, wie sie kürzlich vom Gutachterausschuss veröffentlicht wurden. Der Wert der Wohnimmobilien lag 2023 noch deutlich über denen für 2020.
Immobilien Hamburg: Der Wert von Reihenhäusern hat sich mehr als verdoppelt
Die höchste Wertentwicklung in dem untersuchten Jahrzehnt hat in Hamburg das Reihenhaus erfahren. Sein Wert stieg nach den Daten des Gutachterausschusses um 125 Prozent, was einer jährlichen Preissteigerung von 8,4 Prozent entspricht. Nur Mehrfamilienhäuser schnitten mit einem jährlichen Plus von 8,8 Prozent noch besser ab. Frei stehende Einfamilienhäuser verteuerten sich in Hamburg um 109 Prozent, was einer jährlichen Wertsteigerung von 7,6 Prozent entspricht.
Der starke Preisanstieg der Reihenhäuser ist nicht verwunderlich. In den ersten Jahren seit 2010 verlief der Preisanstieg von Reihenhaus und Einfamilienhaus noch ziemlich parallel. Seit 2016 aber gewann das Reihenhaus Jahr für Jahr stärker an Wert. Im Vergleich zum Einfamilienhaus erschien ein Haus in der Reihe seinerzeit noch relativ günstig – die Nachfrage zog deutlich an. So lag der Preisunterschied zwischen beiden Haustypen 2016 bei rund 300.000 Euro und nahm in den Folgejahren noch zu.
Immobilien lassen Gold und Aktien hinter sich
Im Vergleich zu anderen Anlagen schneiden Wohnimmobilien bei der Wertentwicklung im untersuchten Zeitraum deutlich besser ab. Gold brachte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,2 Prozent, und die Aktien im Deutschen Aktienindex (DAX) rentierten mit jährlich 7,1 Prozent. Eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von nur 1,3 Prozent sorgte dafür, dass der nominale Wertgewinn der Immobilien kaum geschmälert wurde.
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Immobilieneigentümer waren zudem zwischen 2010 und 2020 gegenüber Mietern klar im Vorteil, denn in diesem Zeitraum stieg die Miete für ein Bestandsobjekt bei Neuabschluss um 4,6 Prozent jährlich.
Immobilien Hamburg: Ein Ausnahme-Jahrzehnt für Eigentümer
2010 bis 2020 war für Hamburger Immobilienbesitzer allerdings ein Ausnahmejahrzehnt, verglichen mit den Jahrzehnten zuvor. Das zeigen die früheren Langzeitvergleiche des Gutachterausschusses. Zwischen 2000 und 2010 lief es für Immobilienbesitzer demnach sehr schlecht.
Die jährliche Wertsteigerung für Einfamilienhäuser lag bei 0,4 Prozent und für Reihenhäuser bei 0,2 Prozent. Im Zeitraum von 1991 bis 2001 verteuerten sich Einfamilienhäuser in Hamburg um jährlich 3,0 Prozent und Reihenhäuser um 3,1 Prozent.