Hamburg. Eigentümer plant den Neustart nach der Insolvenz auf einer kleineren Fläche. Wann der Umzug geplant ist und wohin es geht.
Seit mehreren Jahrzehnten wird die Hamburger Schuhkette Görtz vom Unternehmenssitz im Semperhaus in der Spitalerstraße geleitet. In der vierten und fünften Etage des historischen Kontorhaus-Ensembels sitzen Geschäftsführung und Verwaltung der Hamburger Traditionsfirma. Jetzt steht der Auszugstermin für den Standort fest.
„Wir ziehen zum 1. Mai um“, bestätigte Görtz-Eigentümer Bolko Kissling auf Abendblatt-Anfrage. Die Fläche mit einer Gesamtgröße von 4500 Quadratmetern sei zu groß, eine geplante Untervermietung nicht möglich gewesen, so der Firmenchef, der Görtz nach der Insolvenz im vergangenen Juli übernommen hatte. Aktuell sind noch 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Hamburger Zentrale beschäftigt.
Schuhhändler Görtz verlässt Zentrale in der Spitalerstraße
Die sollen von Mai an auf Büroflächen im Neuen Dovenhof an der Brandstwiete arbeiten. Weitere jeweils sieben Beschäftigte sitzen an den neuen Görtz-Standorten in München und Wien. In der österreichischen Landeshauptstadt hat der Unternehmer mit US-Pass seinen Lebensmittelpunkt.
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Bolko Kissling, gebürtiger Hamburger und mit langer Erfahrung in der Logistikbranche, steht seit etwa zehn Monaten an der Spitze des Schuhfilialisten. Nach einem holprigen Sanierungsprozess, im Zuge dessen das Filialnetz auf knapp 50 Geschäfte heruntergekürzt war und fast 1000 Arbeitsplätze abgebaut worden waren, will der 62-Jährige Görtz in eine neue Ära führen.
Kleidung zum Schuh: Das plant Görtz
Das Schuhsortiment soll wieder hochwertiger und der Service ausgeweitet werden. Außerdem will der Görtz-Chef in ausgewählten Filialen einen sogenannten Lifestyle-Bereich integrieren, in dem es neben angesagten Marken auch passende Kleidung gibt. Unter dem Namen „Görtz Lounge“ hat er zudem ein Konzept mit hybriden Nachbarschaftsläden angekündigt, in die unterschiedliche Serviceangebote integriert werden sollen.