Hamburg. Vor allem für Familien wird es immer schwieriger, bezahlbare Mietwohnungen in der Stadt zu finden. Wird der Kauf wieder attraktiver?

Hamburger bekommen für ein bestimmtes Budget immer weniger Wohnfläche, wenn sie eine Wohnung in der Hansestadt anmieten wollen. Im Vergleich zum Jahr 2022 müssen sie jetzt mit vier Quadratmetern weniger auskommen. Das bedeutet: Bei einer monatlichen Kaltmiete von 1000 Euro können jetzt nur noch 71 Quadratmeter statt 75 Quadratmeter angemietet werden. Eine Folge des seit Jahren anhaltenden Mietpreisanstiegs.

Das geht aus einer neuen Studie des Immobilienportals Immowelt hervor. Dabei wurde untersucht, welche Fläche in den 15 größten deutschen Städten für ein Budget von 1000 Euro angemietet werden kann. In Städten wie Duisburg, Leipzig und Dresden reicht es noch für eine Wohnungsgröße von rund 116 Quadratmetern, während man in München dafür nur 54 Quadratmeter anmieten kann.

Mieten in Hamburg: So viel Quadratmeter kann man in Hamburg für 1000 Euro mieten

Die Flächeneinbuße durch den Anstieg der Mieten beträgt innerhalb von zwei Jahren bis zu neun Quadratmeter. Hamburg schneidet da noch unterdurchschnittlich ab. Den stärksten Flächenrückgang bei unverändertem Budget gab es in Essen mit neun Quadratmetern, gefolgt von Duisburg mit acht Quadratmetern und Berlin mit sieben Quadratmetern. Denn in diesen Städten lag der Mietpreisanstieg in zwei Jahren zwischen 9,1 Prozent (Berlin) und 7,8 Prozent (Essen).

„Der unverminderte Mietanstieg in deutschen Großstädten hat innerhalb der letzten Jahre dafür gesorgt, dass die Wohnfläche, die man fürs gleiche Geld bekommt, merklich geschrumpft ist“, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Das stellt insbesondere Familien vor große finanzielle Herausforderungen. Eine monatliche Kaltmiete von 1000 Euro reicht in vielen Großstädten nicht mehr für eine Familienwohnung mit mehreren Kindern.“ Neben München sind das vor allem Städte wie Stuttgart (67 Quadratmeter), Hamburg und Frankfurt (je 71 Quadratmeter) und Berlin (75 Quadratmeter).

Rund 14 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche in Hamburg

Nach der Studie von Immowelt sind die Mieten in Hamburg von April 2022 bis April 2024 um 5,1 Prozent gestiegen. Damit legte die Kaltmiete von 13,31 Euro pro Quadratmeter auf 13,99 Euro zu, wenn eine Wohnung neu angemietet wird. Nur in Stuttgart fiel der Mietanstieg mit einem Plus von 0,4 Prozent kaum ins Gewicht. Mit 14,84 Euro pro Quadratmeter liegt die Kaltmiete dort aber noch deutlich über dem Hamburger Niveau.

Auch das Wohnbarometer des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt die angespannte Situation auf dem Mietmarkt. Im Ergebnis kommt die Studie zu ähnlichen Ergebnissen, registriert aber einen stärkeren Mietanstieg für Hamburg. Danach sind die Mieten für Bestandswohnungen in Hamburg vom ersten Quartal 2023 auf das erste Quartal 2024 um 5,6 Prozent gestiegen. Allein vom vierten Quartal 2023 bis zum ersten Quartal 2024 gab es einen Anstieg um drei Prozent. Das ist der höchste Wert unter den sieben größten Metropolen.

Mieten in Hamburg: Bei Neubauten steigen die Kosten um vier Prozent

Nach den Daten von ImmoScout beträgt die Kaltmiete für eine Zweizimmerwohnung mit 70 Quadratmetern aus dem Bestand in Hamburg durchschnittlich 960 Euro. Der Quadratmeterpreis liegt bei 13,71 Euro, also leicht unter dem Wert von Immowelt. Rund drei Euro mehr pro Quadratmeter muss bezahlen, wer eine Neubauwohnung in Hamburg anmieten möchte. Die Neubaumieten in Hamburg steigen innerhalb eines Jahres um vier Prozent und knacken deutlich die 16-Euro-Marke.

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Ein Quadratmeter Wohnfläche im Neubau kostet im Schnitt 16,61 Euro, für eine 70 Quadratmeter große Wohnung müssen 1163 Euro bezahlt werden. Während die Mieten perspektivisch weiter steigen, wird der Kaufmarkt zunehmend wieder attraktiver“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Doch die positiven Zeichen am Kaufmarkt dürfen nicht vom eigentlichen Problem ablenken: Es fehlt nach wie vor an Wohnungen. Daher wird dringend mehr Neubau benötigt.“