Hamburg. Schlechtestes Ergebnis bei Neuvermietungen seit mehr als einem Jahrzehnt. Was man im Durchschnitt und in der Spitze aktuell bezahlt.
Die schwierige Lage am Hamburger Büromarkt sorgt für verwirrende Zahlen über die im ersten Quartal 2024 abgeschlossenen Neuvermietungen. Der Trend ist aber klar: Am Hamburger Büromarkt geht es weiter abwärts, nach Angaben des Hamburger Maklers Grossmann & Berger wurde der niedrigste Flächenumsatz seit mehr als einem Jahrzehnt erzielt.
Bei den Angaben zu den neu vermieteten Büroflächen im ersten Quartal gibt es allerdings starke Abweichungen. Die Angaben der Maklerhäuser reichen von 78.000 Quadratmetern (Savills) bis zu 91.000 Quadratmetern (JLL). Entsprechend fallen auch die Rückgänge mit dem Vorjahresquartal sehr unterschiedlich aus. Grossmann & Berger beziffert den Rückgang auf 19 Prozent, Savills kommt auf 28 Prozent.
Hamburger Firmen scheuen einen Umzug und achten auf die Kosten
Der außergewöhnlich schwache Jahresauftakt wird damit begründet, dass es nicht einen einzigen Großabschluss von mehr als 10.000 Quadratmeter Fläche im ersten Quartal gab. „Viele Nutzer verlängern momentan ihre Verträge mit kürzeren Laufzeiten oder Sonderkündigungsoptionen“, heißt es in der Analyse des Immobiliendienstleisters Savills. Die Firmen schieben also einen Umzug auf.
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Der Makler Angermann kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: „Viele Unternehmen agieren angesichts einer für sie unsicheren wirtschaftlichen Lage zunehmend zurückhaltend und versuchen, Betriebsausgaben so niedrig wie möglich zu halten“, heißt es in dem Bericht zum ersten Quartal. Im Zuge dessen werde auch der tatsächliche Büroflächenbedarf stetig hinterfragt und in der Konsequenz dieser Analyse oftmals eine Reduzierung der angemieteten Flächen angestrebt.
Durchschnittsmiete für Büroflächen bleibt konstant
Noch hat das allerdings keine Auswirkungen auf die Büromieten. Die Durchschnittsmiete liegt konstant bei 21 Euro pro Quadratmeter. Auch die Spitzenmiete, die nur für einen sehr kleinen Anteil der Flächen gezahlt wird, liegt nach Angaben von Grossmann & Berger unverändert bei 34,50 Euro pro Quadratmeter.
Der Leerstand stieg nach Angaben des Immobiliendienstleisters JLL leicht an und liegt nun bei 4,8 Prozent. Besonders deutlich war die Veränderung im bislang fast vollvermieteten Eimsbüttel, wo Beiersdorf das Werk 1 räumte und dadurch 52.400 Quadratmeter frei wurden.
Für die nächsten Quartale hoffen die Makler auf mehr Abschlüsse. „Ich bin ich zuversichtlich, dass der Flächenumsatz wieder Fahrt aufnehmen wird und wir das Jahresziel von 450.000 Quadratmetern erreichen werden“, sagt Richard Winter, Niederlassungsleiter von JLL in Hamburg.