Hamburg. Statistikamt analysiert „Engpassberufe“: Wie sich die Einkommen in Handwerk, Industrie, Gastronomie und Pflege unterscheiden.

Der Fachkräftemangel wird branchenübergreifend als eine der größten Herausforderungen der Wirtschaft bezeichnet. Gerade in Berufen mit einem besonders großen Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern müsste sich das theoretisch in höheren Löhnen niederschlagen – doch das ist kein Automatismus, wie das Statistikamt Nord jetzt mitteilte.

Demnach haben Hamburger Fachkräfte mit anerkannter Berufsausbildung im April 2023 in Vollzeit durch­schnittlich 4146 Euro verdient. In einigen Engpassberufen seien zwar durchaus höhere Verdienste erzielt worden. So erhielten beispielsweise vollzeitbeschäftigte Fach­kräfte in der Luft- und Raumfahrttechnik im Durchschnitt 5322 Euro und somit rund 1200 Euro mehr. Auch Fachkräfte in der Klempnerei hätten mit 4358 Euro rund 200 Euro mehr verdient.

Löhne und Gehälter: Wo Fachkräfte in Hamburg besonders gut verdienen

Doch nicht in alle Ausbildungsberufen, die unter Fachkräftemangel leiden, werde überdurchschnittlich entlohnt, so das Statistikamt. So verdienten Fachkräfte, die Vollzeit in der Kranken- oder Altenpflege arbeiteten, mit 3987 beziehungsweise 3938 Euro gut 160 bis 200 Euro weniger als der Durchschnitt. Fachkräfte im Gastronomieservice lagen mit 2678 Euro sogar um fast 1500 Euro unter dem Durchschnitt.

Außer der Wahl des Berufs sei auch der Ausbildungsabschluss ein wichtiger Einflussfaktor für den Verdienst, so die Mitteilung. Höhere Bildungsabschlüsse führten dabei im Regelfall auch zu höheren Verdiensten der Beschäftigten. Vollzeitbeschäftigte ohne einen Ausbildungsabschluss hätten mit 3194 Euro rund 1000 Euro weniger als Beschäftigte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (4146 Euro) verdient.

Beschäftigte mit Doktortitel verdienen mehr als 8500 Euro im Monat

Wer sogar einen Meister‑, Techniker- oder Fachschulabschluss vorweisen konnte, kam im Durchschnitt auf 5257 Euro, so das Statistikamt. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst durchschnittlich 4895 Euro, während mit einem Masterabschluss rund 1800 Euro mehr erzielt wur­den, nämlich 6704 Euro. Bei promovierten oder habilitierten Be­schäftigten lag der durchschnittliche Verdienst sogar bei 8556 Euro.

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Alle Werte beziehen sich auf den April 2023, Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld wurden nicht abgebildet. Die genannten Berufe zählten laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagen­tur für Arbeit im Jahr 2022 zu den sogenannten Engpassberufen, bei denen es verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen gibt oder es überdurchschnittlich lange dauert, diese zu besetzen.