Hamburg. Laden in den Stadthöfen bleibt geöffnet. Insolvenzverwalter sieht gute Chancen, Investor zu finden. Das kommt auf die Mitarbeiter zu.

Seit mehr als 40 Jahren gibt es den Hamburger Inneneinrichter Clic – lange im Stilwerk nahe dem Fischmarkt, seit 2020 dann in den Stadthöfen an der Stadthausbrücke. Doch jetzt musste das Unternehmen, das exklusive Marken wie USM Haller, Thonet, Cassina oder Fritz Hansen im Programm führt, beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag stellen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Sanierungsexperte Hendrik Gittermann von der Hamburger Rechtsanwaltskanzlei Reimer bestellt.

Mit seinem Team hat Gittermann bereits die Fortführung des Betriebs von Clic sichergestellt. Das gilt sowohl für das Ladengeschäft als auch für den Bereich Innenarchitektur und Einrichtungsberatung sowie den Onlineshop. Die Löhne und Gehälter der 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bis Ende April 2024 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.

Zu den Gründen für die Insolvenz wollte sich Gittermann auf Abendblatt-Anfrage noch nicht äußern. Er habe aber „auf jeden Fall“ vor, auch das Ladengeschäft zu erhalten, sagte er: „Solche hochwertigen Produkte lassen sich nicht allein online handeln.“

Ein Blick auf das Möbelgeschäft Clic an der Stadthausbrücke
Ein Blick auf das Möbelgeschäft Clic an der Stadthausbrücke © Clic Inneneinrichtung | Clic Inneneinrichtung

„Clic verfügt weltweit über exzellente persönliche Kontakte zu internationalen Top-Designern und einen außergewöhnlich zahlungskräftigen Kundenstamm“, erklärte der Insolvenzverwalter. „Hinzu kommen hervorragend qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der exklusiven Kundschaft seit Jahrzehnten geschätzt werden“, so Gittermann. „Das sind gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Investorenprozess, den wir jetzt zügig starten werden.“

Exklusives Einrichtungshaus Clic ist zuletzt nach eigenen Angaben gewachsen

Gittermann zeigte sich optimistisch, für Clic einen geeigneten Investor zu finden, „der die Werte, das Stilbewusstsein und das hohe Qualitätsverständnis des Unternehmens teilt und weiterentwickeln möchte“, wie es heißt. „Mit dem Insolvenzverfahren eröffnen sich neue Möglichkeiten für einen Neustart ohne Altlasten, was eine attraktive Ausgangssituation für potenzielle Investoren darstellt“, so Gittermann.

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Im Herbst 2020, beim Umzug vom Stilwerk – dort war Clic der größte Mieter – in die Stadthöfe, hatte der Inneneinrichter nach eigenen Angaben rund 20 Beschäftigte. Firmengründer Alexander Raab zeigte sich damals sehr zufrieden mit dem neuen Standort: „Mit der neuen Lage haben wir unseren Kundenkreis nochmals deutlich ausgebaut.“ Auf der eigenen Internetseite suchte Clic gerade noch unter anderem Einrichtungsberater und Liefertischler.