Hamburg. Ver.di beklagt „enttäuschenden“ Auftakt der Tarifrunde und will 15,5 Prozent mehr Geld und längeren Kündigungsschutz für Mitarbeiter.
Nach einer langen Phase technischer Probleme und einer flächendeckenden Störung der Alarmanlagen, die vor einigen Tagen die Öffnung der Filialen kurzzeitig verhinderte, kommt es am heutigen Freitag abermals zu Behinderungen für Hamburger Postbank-Kunden: Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten der Tarifbereiche Postbank und Postbank Filialvertrieb in der Metropolregion zum Warnstreik aufgerufen. Drei der 14 Filialen im Hamburger Stadtgebiet und drei weitere im schleswig-holsteinischen Umland bleiben nach Angaben von Michael Börzel vom Ver.di-Landesbezirk Hamburg am Freitag und auch am Sonnabend ganztägig geschlossen.
Mit dem Warnstreik reagiert Ver.di auf den aus Sicht der Gewerkschaft „enttäuschenden Auftakt der Tarifverhandlungen“. Die gerade erst veröffentlichten Geschäftszahlen der Bank zeigten: „Die finanziellen Spielräume für gute Tariferhöhungen sind da“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck. „Sie müssen jetzt für einen Ausgleich der Realverluste der letzten Jahre genutzt werden. Schließlich gehören die Beschäftigten der Postbank nicht zu den Spitzenverdienern in der Branche.“
Postbank in Hamburg: Schon wieder brauchen Kunden viel Geduld
Gute Geschäftszahlen des Konzerns, die hohen Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten und die Ankündigung von Schließungen zahlreicher Filialen seien Grundlage für die Forderungen der Gewerkschaft. Sie verlangt eine Erhöhung der Gehälter um 15,5 Prozent, mindestens aber 600 Euro, und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. Februar 2024 in Frankfurt statt.
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Seit Ende Oktober ist der Plan bekannt, bis Mitte 2026 die Zahl der Postbank-Filialen von bundesweit 550 auf 300 zu reduzieren. Von den aktuell 14 Filialen im Hamburger Stadtgebiet könnten somit rein rechnerisch nur noch acht übrig bleiben.