Hamburg. Zahl der Erwerbslosen steigt auf höchsten Januarstand seit 2007. Dabei war die Stimmung unter den größten Firmen der Stadt so positiv.
Eigentlich lasen sich die Prognosen der Hamburger Unternehmen für 2024 vielversprechend. Der weit überwiegende Teil der 200 größten Betriebe in der Stadt sagte jüngst in einer Abendblatt-Umfrage voraus, dass er in diesem Jahr neue Stellen schaffen oder zumindest den Personalbestand konstant halten wollte. Doch nun steigt die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Hamburg – und zwar auf den höchsten Stand in einem Januar seit 17 Jahren. Ein Widerspruch? Nur auf den ersten Blick!
Denn das Gros der Beschäftigten in Hamburg ist eben nicht in den 200 größten Unternehmen angestellt, sondern in den unzähligen Klein- und Kleinstbetrieben. Und gerade sie haben mit Blick auf die schwächelnde Konjunktur und die weiterhin zu hohe Inflation ökonomisch zu kämpfen. Vor allem im stationären Einzelhandel und in der Gastronomie stehen zahlreiche Unternehmer mit dem Rücken zur Wand, müssen aufgeben. Denn wenn Konsumenten aktuell sparen, dann beim Essengehen und Spontanshopping. Stattdessen kochen sie zu Hause und werfen die Preissuchmaschinen für das Onlineshopping auf dem Laptop an.
Deutlich mehr Arbeitslose in Hamburg – das sind die Gründe
Nun möchte man den Unternehmen zurufen: Denkt an eure Zukunft! Sichert euch die Fachkräfte von morgen! Entlasst nicht! In mehreren Zukunftsbranchen handeln die Unternehmen bereits in diese Richtung. Doch kleine Betriebe, die sich in einer finanziellen Schieflage befinden, haben oftmals keine andere Chance, sie müssen Personal abbauen oder sogar schließen.
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Zur Wahrheit gehört auch: Viele Arbeitslose verfügen über keine ausreichende Qualifikation. Und diese Gruppe hat es immer schwer, einen Job zu finden, wenn die Konjunktur am Boden liegt.