Hamburg. Für 2023 weist die Reederei ein Ergebnis von 2,5 Milliarden Euro aus – ein Siebtel des Vorjahres. Das hat Folgen für die Dividende.
Nach dem Ende des florierenden Transportgeschäfts während der Corona-Pandemie muss Hapag-Lloyd erhebliche Einbußen hinnehmen. Hamburgs Traditionsreederei hat im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 4,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das klingt zwar gut, ist aber nur ein Siebtel dessen, was der Schifffahrtskonzern 2022 verdient hat. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 15 Milliarden Euro auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro ein.
Wesentlicher Grund ist dem Konzern zufolge, dass sich die Frachtraten im Zuge der Normalisierung der Lieferketten im Schnitt auf 1500 Dollar je Standardcontainer (TEU) verringerten. 2022 betrugen diese durchschnittlich noch 2863 Dollar. Obgleich die Transportmenge sogar leicht gesteigert werden konnte, ging der Umsatz infolge der abgesackten Transportpreise um 48 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro zurück.
Hapag-Lloyd: Hamburger Reederei meldet Gewinneinbruch in Milliardenhöhe
Der Konflikt im Roten Meer, bei dem Huthi-Rebellen aus dem Jemen immer wieder Schiffe der Handelsflotte angreifen, wirkt sich seit dem Jahresende negativ auf die Transportmenge aus, da die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung die Reisezeit verlängert.
Besonders schwach fiel das vierte Quartal 2023 aus. Erstmals seit Jahren musste die Reederei mit Hauptsitz am Ballindamm wieder Verluste verzeichnen. Diese betrugen zwischen Oktober und Dezember 200 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs hat die Reederei noch ein Gewinn von 3,3 Milliarden Euro eingefahren.
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Nicht nur Hapag-Lloyd muss mit geringeren Einnahmen kalkulieren, das gilt auch für die Aktionäre. Die Stadt Hamburg hat im vergangenen Jahr noch rund 1,5 Milliarden Euro an Dividende für ihren knapp 14-prozentigen Anteil an Hapag-Lloyd bekommen. In diesem Jahr dürfte es nur noch ein dreistelliger Millionenbetrag sein.